U17 kommt im Kraichgau an: Rund 400 Schaulustige in Siegelsbach
Auf dem Weg ins Sinsheimer Technikmuseum ist das U-Boot U17 in Siegelsbach angekommen. Am Dienstag geht es weiter nach Bad Rappenau. Dort wird es eng.
Wenn Hermann Layher mit einem historischen weißen Mercedes vorfährt und sich durch Straßenabsperrungen schlängeln darf, dann ist etwas Großes im Gange. Der Präsident des Technikmuseums Sinsheim persönlich ist am Montagmorgen nach Siegelsbach gekommen, um die nächste Etappe von U17 in Augenschein zu nehmen. Nach einer kurzen Stippvisite beim Transport genießt Layher die Show aus der ersten Reihe: Ein kleiner Tisch vor der Bäckerei in der Ortsmitte ist noch frei, ein Parkplatz direkt vor der Tür ebenfalls. Die große Bühne überlässt er allerdings lieber anderen.
Mehrere Dutzend Mitarbeiter sind auch heute wieder im Einsatz, um das historische U-Boot durch die Gemeinde zu manövrieren. Los ging es an diesem Tag auf Höhe des Zementförderbands auf der L588 vor Neckarmühlbach. Eigentlich sollte der Transport am Sonntag noch bis zum Parkplatz der Siegelsbacher Mühle rollen. Um unter dem Band durchfahren zu können, musste das Boot allerdings auf die Seite geneigt werden – erstmals überhaupt auf dem 30-achsigen Tieflader.
Beim U-Boot-Transport des U17 gilt: Sicherheit geht vor Schnelligkeit
„Die Vorarbeiten haben dann länger gedauert, als angenommen“, erzählt Projektleiter Michael Einkörn. Die Straße sei sehr abschüssig gewesen, was viele Ausgleichsarbeiten nötig machte. Man habe 100 Prozent sicher sein wollen. „Sicherheit geht eben vor Schnelligkeit.“
Am Zeitplan ändert das allerdings wenig. Kurz vor halb elf kommt der Tross an der T-Kreuzung zwischen Siegelsbach und Hüffenhardt an. Allerdings mit dem Hinterteil nach vorne, denn in Haßmersheim musste der Tieflader an einem Kreisverkehr die Richtung ändern. Weil aber die Fahrt am Dienstag durch Bad Rappenau nur vorwärts möglich ist, muss U17 mit dem Bug voraus fahren. Dafür muss der Tieflader mehrere Minuten rangieren. Das Manöver glückt, das Boot kann ungehindert unter den Augen zahlreicher Zuschauer die Siegelsbacher Ortsgrenze überqueren.

U17 in Siegelsbach: Kurve ist keine Herausforderung für die Spedition Kübler
Dort geht es zügig weiter. Vorbei an dem Unternehmen Mann & Schröder bewegt sich der Transport durch die Gemeinde – begleitet von Polizeibeamten und der Crew, die dafür sorgt, dass keiner der Schaulustigen im Weg steht. Mit einem langen Seil wird der Bereich auf beiden Straßenseiten abgesichert. Etwas langsamer geht es dann um die Kurve auf Höhe der evangelischen Kirche. Doch auch diese Stelle scheint keine besondere Herausforderung für die Mitarbeiter der Spedition Kübler darzustellen.
Schließlich parkt U17 direkt vor Hermann Layher, der nach wie vor seinen Kaffee genießt. Drei Stunden Pause sind hier eingeplant. Die nutzen die Siegelsbacher Vereine, verkaufen kalte Getränke, Bratwurst und Leberkäse im Brötchen. Wie viele Menschen zu dem Ereignis kommen, konnte im Vorfeld nur geschätzt werden. Das bestätigt auch Hauptamtsleiterin Daniela Quintana. Rund 400 Personen zählt sie gegen Mittag.

U-Boot U17 landet in Siegelsbach: Kraichgau-Stopp als Dankeschön für die Zusammenarbeit
Die kurze Verschnaufpause kommt auch dem Team zupass. Für Michael Einkörn ist der Empfang ebenfalls eine willkommene Abwechslung: Jeden Tag ist der Projektleiter von Früh bis Spät mit dabei. „So haben die Leute jetzt auch etwas zu sehen“, sagt er. Der kurze Stopp sei außerdem ein Dankeschön für die Unterstützung beim Transport.
Als selbstverständlich nimmt niemand die Bereitschaft, ganze Straßenzüge über einen längeren Zeitraum zu sperren. Alle Kommunen auf der Strecke seien sofort mit im Boot gewesen, so Michael Einkörn.
Der ist nun gespannt auf die nächste Etappe: Am Dienstagmorgen soll U17 gegen 9 Uhr in Siegelsbach aufbrechen und sich auf den Weg nach Bad Rappenau machen. Dort steht das Nadelöhr auf der Reise nach Sinsheim: Die Kurve bei der evangelischen Kirche wird Millimeterarbeit.