Tödliche Schüsse in Kochendorf: Mutmaßlicher Doppelmörder ab Juli vor Gericht
Ein Maskierter erschießt im Januar in der Firma Hänel in Bad Friedrichshall-Kochendorf zwei Mitarbeiter. Im Juli beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen. Die Anklage lautet auf Mord.
Die Bluttat vom 7. Januar in Bad Friedrichshall-Kochendorf entsetzte die Region. Ein Maskierter drang damals in die Firma Hänel in der Siemensstraße ein und erschoss zwei Mitarbeiter. Eine weitere Person wurde lebensgefährlich verletzt. Stunden später gelang der Polizei die Festnahme eines 52-Jährigen in Seckach. Nun steht fest, wann der Prozess gegen den Mann beginnt – und wie die Anklage lautet.
Tödliche Schüsse in Kochendorf: Mutmaßlicher Doppelmörder im Juli vor Gericht
Auftakt des Prozesses gegen den 52-jährigen Angeklagten ist am 28. Juli vor dem Landgericht Heilbronn, bestätigt Sprecherin Stephanie Morgenstern auf Anfrage der Heilbronner Stimme. Bislang seien weitere 13 Fortsetzungstermine bestimmt worden. Diese sollen nach derzeitiger Planung der Kammer bis Mitte Oktober 2025 reichen, so Morgenstern weiter.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 52-jährigen Angeklagten zweifachen Mord und versuchten Mord vor – ihm droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Geprüft werde laut Informationen des SWR außerdem, ob eine „besondere Schwere der Schuld“ vorliegt. Dann wäre eine Haftentlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen.
Bluttat in Kochendorf: Maskierter Schütze tötet zwei Mitarbeiter der Firma Hänel
Die Firma Hänel, in der sich die Bluttat ereignet hatte, gehört zu den alteingesessenen Unternehmen in Bad Friedrichshall. „Wir sind tief erschüttert“, erklärten Joachim und Michael Hänel, die beiden Geschäftsführer der Zahnradfabrik, in einer schriftlichen Stellungnahme kurz nach der Tat.
Der 52-jährige Angeklagte soll die Firma Hänel zur Spätschicht maskiert betreten und zwei Kollegen erschossen haben. Ein dritter Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Zum Zeitpunkt der Bluttat befanden sich nach damaligen Angaben der Polizei 25 Menschen im Firmengebäude.
Tödliche Schüsse in Kochendorf: Was über den Angeklagten bekannt ist
Der 52-jährige Angeklagte soll laut damaligen Angaben der Polizei ein Mitarbeiter der Firma Hänel in Bad Friedrichshall gewesen sein. Das Motiv des Russlanddeutschen war zunächst unklar. Wie die Heilbronner Stimme kurz nach der Bluttat recherchiert hatte, lebte der Angeklagte in einem Einfamilienhaus in Seckach (Neckar-Odenwald-Kreis) und soll Mitglied im örtlichen Sportschützenverein gewesen sein. Der Mann verfügte laut Stimme-Informationen legal über eine Waffe.
Daneben soll der Verdächtige Kung-Fu in einem örtlichen Sportverein trainiert haben, wie die „Bild“ berichtet hatte. Ein Foto aus dem Jahr 2012 zeigte den Verdächtigen bei einem Seminar hierzu in Seckach. Seit dem 8. Januar sitzt er in Untersuchungshaft.