Zwei Tote nach Schüssen in Kochendorf: Was über den Täter bekannt ist und was nicht
Ein maskierter Mann hat eine Firma in Bad Friedrichshall gestürmt und zwei Menschen erschossen. Eine Person wurde lebensgefährlich verletzt. Die Polizei nimmt einen Verdächtigen fest. Was bisher bekannt ist.
Bluttat in Bad Friedrichshall: Gegen 17:45 Uhr kommt es im Stadtteil Kochendorf zu einem Großeinsatz. Wie die Polizei am Dienstagabend mitteilte, soll sich eine maskierte Person in die Firma Hänel in die Siemensstraße begeben haben. Zwei Männer seien dort durch Schüsse getötet worden, ein weiterer wurde lebensgefährlich verletzt. Der Tatverdächtige wurde am späten Abend in Seckach festgenommen. Was bisher bekannt ist.
Zwei Tote nach Schüssen in Kochendorf: Großeinsatz am Dienstagabend
Die Polizei war nach der Bluttat am Dienstagabend mit einem Großaufgebot in Bad Friedrichshall vor Ort. Auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) sowie Rettungskräfte, Notfallseelsorge und die Feuerwehr waren im Einsatz.
Lange Zeit war der Täter flüchtig. Die Fahndungsmaßnahmen liefen auf Hochtouren, hieß es in der Pressemitteilung um kurz vor 20 Uhr. Hierzu war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Von einer Gefahr für die Bevölkerung wurde zu diesem Zeitpunkt nicht ausgegangen. Erste Entwarnung gab es erst um kurz vor 24 Uhr als die Polizei berichtete, dass ein Tatverdächtiger in Seckach festgenommen wurde.
Zwei Tote nach Schüssen in Kochendorf: Was über den Täter bekannt ist
Der Tatverdächtige ist laut Stimme-Informationen ein 52-jähriger Russlanddeutscher, der in einem Einfamilienhaus in Seckach (Neckar-Odenwald-Kreis) lebt und Mitglied im örtlichen Sportschützenverein gewesen sein soll. Der Tatverdächtige verfügte laut Stimme-Informationen legal über eine Waffe. Daneben soll der Verdächtige Kung-Fu in einem örtlichen Sportverein trainiert haben, wie die "Bild" berichtet. Ein Foto aus dem Jahr 2012 zeigt den Verdächtigen bei einem Seminar hierzu in Seckach.
Der 52-Jährige soll laut Polizei ein Mitarbeiter der Firma Hänel in Bad Friedrichshall sein. Die Polizei nahm ihn in seinem Wohnhaus in Seckach fest.
Die Beamten trugen Kisten mit Beweismaterial aus dem Wohnhaus in Seckach, darunter auch einen langen schmalen Gegenstand, bei dem es sich um ein Gewehr handeln könnte, berichtete ein Reporter der „Heilbronner Stimme“ vor Ort. In einem Zimmer sollen sich drei weibliche Personen aufgehalten haben, bei denen es sich mutmaßlich um Angehörige des Mannes handelt.
Gegen 23 Uhr hatte ein Spezialeinsatzkommando das Haus gestürmt und dabei das Glas der Eingangstür und der danebenliegenden Fenster zerstört. Die Feuerwehr baute ein Provisorium aus Pressspanplatten ein.

Über das genaue Motiv des Täters ist auch am Donnerstag noch nichts bekannt, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern weiter an.
Zwei Tote nach Schüssen in Kochendorf: Nachbarin des Täters ist fassungslos
Eine 63 Jahre alte Nachbarin des Tatverdächtigen, mit der die "Heilbronner Stimme" sprechen konnte, ist fassungslos. „Das ist eine ganz liebe Familie“, sagt sie. „Fleißig, ordentlich.“ Bei zufälligen Begegnungen draußen auf der Straße habe man nett geplaudert und sich nachbarschaftlich unterhalten.
Auch ein Mitarbeiter der Firma Hänel zeigt sich auf Stimme-Nachfrage schockiert von der Tat.
Tote nach Schüssen in Kochendorf: Bluttat in Firma Hänel
Bei den Opfern nach den Schüssen in einer Maschinenbaufirma in Bad Friedrichshall handelt es sich nach ersten Erkenntnissen der Polizei um Mitarbeiter der Firma Hänel. Sie sollen Bruder gewesen sein. Während der Tat waren weitere Mitarbeiter vor Ort. Diese sind nach der Tat aus dem Gebäude gebracht und von der Polizei befragt worden.

Zur Anzahl der bei der Tat anwesenden Beschäftigten machte die Polizei keine Angaben. Laut Schätzungen des Bürgermeisters von Bad Friedrichshall, Timo Frey (CDU), würden bis zu 400 Menschen bei dem Unternehmen arbeiten. Er ist am Abend vor Ort und spricht von einem „furchtbaren Vorfall“.
Ein Aushang weist am späten Dienstagabend darauf hin, dass die Firma einen Tag nach der Bluttat geschlossen bleibt.


Stimme.de