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100 Tage im Amt 
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Steffen Braun über Anfangszeit als Bürgermeister von Massenbachhausen – „fühle mich wohl in der neuen Rolle“

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Im März wurde Steffen Braun in sein Amt als Bürgermeister von Massenbachhausen eingesetzt. Der 31-Jährige ist das erste Mal Rathauschef – und setzt besonders auf Bürgernähe und Transparenz.

Im März wurde Bürgermeister Steffen Braun in sein Amt in Massenbachhausen eingesetzt.
Im März wurde Bürgermeister Steffen Braun in sein Amt in Massenbachhausen eingesetzt.  Foto: Lina Bihr

Steffen Braun hatte einen klaren Wunsch – seit rund 100 Tagen ist er Realität: Im März trat der 31-Jährige sein Amt als Bürgermeister von Massenbachhausen an. Die ersten Wochen beschreibt er als „extrem spannend“, zugleich aber auch als arbeitsintensiv. Manches hat sich seither getan, vieles bleibt zu tun. „Die Bürger sind sehr offen und kommen aktiv auf mich zu“, sagt Braun. „Ich wurde sehr gut aufgenommen.“ Er habe gemerkt, dass die Menschen bereit seien für einen neuen Bürgermeister.

Acht Jahre Legislaturperiode liegen nun vor ihm. In Zukunft möchte er manches offene Projekt in der 3600-Einwohner-Gemeinde aktiv vorantreiben.

Feuerwehrhaus, Ärztehaus: Steffen Braun über Projekte in Massenbachhausen

Thema im Wahlkampf war unter anderem das Feuerwehrhaus der Gemeinde, das in seinem jetzigen Zustand „nicht mehr tragbar“ sei, erzählt Braun. Das Rathausteam befinde sich gerade aktiv auf der Suche nach einem neuen Standort. Auch der Kirchhäuser Weg müsste voll saniert werden. Die Gemeindeverwaltung beschäftigt sich derzeit mit den Regularien, um alle Maßnahmen in einem Aufwasch machen zu können. Das Vorhaben ist teuer, wie Braun sagt. Zuschüsse gebe es keine.

„Ein Herzensprojekt ist auch das Thema Ärztehaus und Gesundheitsversorgung“, ergänzt der Rathauschef. „Wir haben ganz tolle Ärzte, und die wollen wir halten.“ Eine Idee sei, das ehemalige katholische Gemeindehaus abzureißen, einen Neubau hinzustellen „und dort alle Ärzte zu versammeln“. Die Gemeinde sei gerade auf der Suche nach einem Investor, es liefen Gespräche.

Gemeinde aktiv mit entwickeln – Bürgermeister Steffen Braun setzt auf Einbindung

Andere Projekte sind schon weiter. Nicht mehr lange, und das neue katholische Gemeindehaus mit Außenanlage und Kindergarten sind fertiggestellt. Am 6. Juli feiert die Kirchengemeinde die offizielle Eröffnung. Der Kindergarten ist bereits in Betrieb. „Das stimmt mich ganz positiv“, freut sich Braun. Ein weiteres Großprojekt in diesem Jahr wird der dritte Bauabschnitt der Grünen Ortsmitte sein. Er sei guter Dinge, dass die Maßnahmen bis Oktober abgeschlossen sein könnten, gibt der Bürgermeister an.

Frisch gestartet ist die Fortschreibung des Gemeindeentwicklungskonzepts. Die Bürgerinformationsveranstaltung Anfang Juni bildete den Auftakt einer Reihe von Aktionen, bei denen die Einwohner von Massenbachhausen aktiv mit einbezogen werden, um die Zukunft ihres Wohnortes mitzugestalten. Von der Teilnahme und dem Interesse an der Veranstaltung in der Mehrzweckhalle sei er überwältigt gewesen, freut sich Braun. „Ich bin dankbar, es von Anfang an mitbegleiten zu können.“ Am 29. Juni geht die Ideenwerkstatt in ihre zweite Auflage. Mit den Anregungen soll ein Fahrplan bis 2040 geschrieben werden. „Mehr Bürgereinbindung geht nicht“, meint Braun.

Familie und Bürgermeisteramt – „haben einen guten Weg gefunden“

Überhaupt sind die Nähe zu den Menschen und Transparenz wichtige Attribute des Bürgermeisters, der Steffen Braun sein möchte. „Ich will ein Teil der Gemeinschaft sein“, stellt er klar. Für den Absolventen der Verwaltungshochschule Ludwigsburg ist es das erste Mal in der Rolle als Rathauschef, zuvor war er Haupt- und Ordnungsamtsleiter in Beilstein. Bürgermeister zu sein war schon lange sein Berufswunsch, nachdem er jahrelang das Wirken seines Vaters in seiner Heimatgemeinde Abstatt miterlebt hatte. „Ich fühle mich sehr wohl in der neuen Rolle“, berichtet Braun.

Im Mittelpunkt zu stehen sei dennoch eine neue Erfahrung für ihn, an die er sich erstmal habe gewöhnen müssen. Auch der Spagat zwischen dem Job und der Familie mit Ehefrau Linda und der kleinen Tochter Lou Amber sei zunächst eine Herausforderung gewesen. „Wir haben einen guten Weg gefunden“, findet Braun. 

Austausch unter vier Generationen

Obwohl sie beide stark eingespannt seien, hält Steffen Braun nach eigener Aussage relativ engen Kontakt zu seinem Vorgänger Nico Morast, der seit 2024 Oberbürgermeister von Bretten ist. Auch mit dessen Vorgänger Christoph Schulz, der bis 2011 im Amt war, und selbst dem bis 1995 amtierenden Erich Schott bestehe immer mal wieder Kontakt. Ein Austausch unter vier Generationen sei wohl ein eher seltenes Phänomen, mutmaßt Braun. Bald wolle man wieder ein gemeinsames Treffen der (ehemaligen) Bürgermeister initiieren. 

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