Hitze-Check: Nach schlechtem Abschneiden will Heilbronn jetzt handeln
Das schlechte Abschneiden beim Vergleich der Deutschen Umwelthilfe wertet die Stadt als Signal. Jetzt will sie handeln – doch was sind die Pläne?
Die Klatsche beim Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe ist für die Stadtverwaltung ein Grund zum Handeln. "Heilbronn hat einen dichten Siedlungskörper und wenig Zersiedelung an den Rändern", teilt Nadine Izquierdo von der Kommunikation mit. Im Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg aber auch in den folgenden Jahrzehnten des fortschreitenden Wachstums im Innenstadt- und Gewerbebereich sei die Stadt Heilbronn stark versiegelt worden. "Wir haben hier also tatsächlich noch Nachholbedarf im öffentlichen, aber auch im privaten Bereich und werden uns dem Thema in den kommenden Jahren intensiv widmen."
Dass man trotz der 48.000 Stadtbäume so schlecht abgeschnitten habe, ruft allerdings doch Verwunderung hervor. Die Methodik des Hitzechecks ist umstritten.Man sei für die Erhebung nicht angefragt worden, so die Pressestelle der Stadt. "Wir erkunden gerade die Grundlagen der Erhebung, um eine bessere Einordnung treffen zu können."

Hitze in der Innenstadt: Was Heilbronn dagegen unternimmt
Statt der für die Geschäfte problematischen Sommerzonen setze man nun auf dauerhafte Entsiegelung in der Turmstraße und Zehentgasse. Auch am Marktplatz ist im Umfeld des Robert-Mayer Denkmals ist mehr Grün geplant. Dieses Jahr habe man hier erste „Testbäume“ in Großkübeln umgesetzt.
Auch in Kooperation mit anderen Akteuren soll mehr "Grünvolumen" in der Innenstadt geschaffen werden. "Bei Hitze Spitze!", kommentiert BUND-Regionalgeschäftsführerin Andrea Hohlweck. "Gerade angesichts dieser Prognose müssten Planer und Entscheider dringend umdenken, um die Aufenthalts- und Lebensqualität in unseren Ortschaften und Städten zu erhalten. Schon jetzt sterben in Deutschland mehr Menschen an Hitze als im Straßenverkehr!"
Hitzekarte der Stadt Heilbronn zeigt Brunnen, Refill-Stationen und kühle Orte
Ob die derzeit zwei Trinkbrunnen in der Innenstadt, die noch in diesem Jahr umgesetzt werden, mehr als nur der Tropfen auf dem heißen Stein sind, muss sich zeigen. Auf der Hitzekarte der Stadt sind Brunnen, Refill-Stationen und unter anderen das Rathaus als kühler Ort eingezeichnet. "An heißen Tagen ist ein Aufenthalt zur Abkühlung im Rathaus möglich", meint Nadine Izquierdo.