"Hitze-Hölle" Heilbronn? Stadt fällt im bundesweiten Check durch
Heilbronn bekommt im Hitze-Check von der Deutschen Umwelthilfe die rote Karte gezeigt. Im bundesweiten Vergleich reicht es gerade mal für die hintersten Ränge.
Zu wenig Bäume, zu viel versiegelte Beton-Fläche: In Baden-Württemberg sind mehrere Städte im Hitze-Check durchgefallen. Schlusslicht bildet Heilbronn. Hier spricht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bereits von der „Alarmfarbe Rot“ – und das trotz einiger, weniger Rückzugsorte an heißen Tagen.
Durch das fehlende Grün würden sich viele Städte zu "Hitze-Höllen" entwickeln, kritisiert die Lobbyorganisation mit Blick auf ihre bundesweite Untersuchung. "Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend", hieß es.
Rote Karte für Heilbronn: Auch im bundesweiten Hitze-Vergleich ganz hinten
Am schlechtesten im Südwest-Ranking der Organisation schneidet Heilbronn ab. Es folgen Ludwigsburg, Mannheim, Rastatt, Waiblingen und Esslingen am Neckar. Diese Kommunen bekamen von der DUH die Alarmfarbe Rot. Heilbronn liegt zudem in der bundesweiten Übersicht direkt hinter Schlusslicht Ludwigshafen am Rhein auf Platz zwei.

Hitze-Check in Baden-Württemberg: Hier wird es im Sommer richtig heiß
Im Mittelfeld der Landesübersicht finden sich Großstädte wie Stuttgart, Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg. Zugleich verteilte die Umwelthilfe aber auch drei grüne Karten an Baden-Baden, Tübingen und Schwäbisch Gmünd. Das sind laut Untersuchung Städte mit vergleichsweise wenig Versiegelung und viel kühlendem Grün.
Für ihren sogenannten Hitze-Check ließ die Umwelthilfe Satellitendaten auswerten und verglich Flächenversiegelung und Grünausstattung von 190 Städten in Deutschland mit mehr als 50.000 Einwohnern.
Im Hitze-Check durchgefallen: Was das für Heilbronn und Co. bedeutet
Die Städte seien herausgefordert, sich an den Klimawandel anzupassen, reagierte die Vize-Hauptgeschäftsführerin des Städtetags Baden-Württemberg, Susanne Nusser. Die Kommunen bräuchten dazu einen passenden Rechtsrahmen sowie finanzielle und fachliche Unterstützung vom Land und vom Bund. Auch mehrere Trinkbrunnen wären denkbar, von denen es in Heilbronn bereits einige gibt.
"Bundesweit einheitliche Standards etwa für die Begrünung von Schulhöfen oder verbindliche Grünanteile in den Kommunen, wie sie die DUH etwa vorschlägt, sind dabei aus unserer Sicht nicht zielführend", sagte Nusser auf Anfrage.
Mehr Grün, weniger Beton: Was die Umwelthilfe nach dem Hitze-Check fordert
Angesichts des Klimawandels seien Grünflächen und unversiegelte Böden, wo Wasser versickern könne, besonders wichtig, betonte die Umwelthilfe. Noch effektiver als Rasenflächen seien aber Bäume, Büsche und Wiesen. Besonders große Bäume hätten einen kühlenden Effekt. Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, bundesweite Standards für die Begrünung zum Beispiel von Schulhöfen vorzuschreiben.