Personelles Beben an SLK-Kliniken: Geschäftsführer-Nachfolge wieder offen
Drei Führungskräfte verlassen die SLK-Kliniken oder sind schon weg. Was steckt dahinter und was bedeutet das für die Zukunft des Verbunds?
Die Gerüchte verdichten sich seit Wochen. Nun hat die kommunale SLK-Kliniken GmbH bestätigt, dass es mehrere Personalwechsel auf den obersten Führungsebenen gibt. Die brisanteste davon: Harald Becker (53), Co-Geschäftsführer des Verbundes und eigentlich als designierter Nachfolger von Thomas Weber Anfang 2024 ins Unternehmen geholt, wird diese Funktion nicht antreten.
„Der SLK-Aufsichtsrat beabsichtigt, die Nachfolge von Thomas Weber anderweitig zu regeln“, heißt es auf Anfrage von der SLK-Pressestelle.
SLK-Kliniken: Harald Becker sollte eigentlich Thomas Weber nachfolgen
Der Vertrag von Thomas Weber (64) war Mitte vergangenen Jahres überraschend bis Ende 2025 verlängert worden. Damals war Harald Becker bereits seit etwa einem halben Jahr im Amt gewesen – die Vertragsverlängerung hatte deshalb für einige Verwunderung gesorgt. In der Öffentlichkeit war Harald Becker zuletzt nicht mehr präsent, allein Thomas Weber kommunizierte als Sprecher der Geschäftsführung gegenüber der Öffentlichkeit.

Nun heißt es zwar von SLK, Harald Becker sei „aktuell als Geschäftsführer der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH tätig“. Laut inoffiziellen Quellen aus dem Unternehmen ist er aber schon seit längerer Zeit nicht mehr im Dienst. Becker selbst wollte auf Anfrage keine Stellung nehmen.
Klinikum am Gesundbrunnen: Kaufmännischer Direktor Thorsten Reinhardt ebenfalls ausgeschieden
Ebenfalls aus dem Unternehmen ausgeschieden ist Thorsten Reinhardt, der kaufmännische Direktor des Klinikums am Gesundbrunnen, der im Sommer 2024 zu SLK gekommen war und als Vertrauter von Becker galt. Er war Nachfolger des langjährigen Stelleninhabers Michael Knüppel. Man habe sich „im gegenseitigen Einvernehmen entschieden, das Arbeitsverhältnis zu beenden“, heißt es zu dieser Personalie von der SLK-Pressestelle. Melanie Junge, Direktorin für ambulante Versorgung, habe die Funktion der Kaufmännischen Direktion für den Gesundbrunnen zusätzlich kommissarisch übernommen.
Schon seit geraumer Zeit vakant ist die Personaldirektion in dem Klinikverbund mit rund 5700 Mitarbeitern. Die Personalleiterin Julia Kreuzer wird die Kliniken im Herbst verlassen, „aus persönlichen Gründen“, wie es dazu heißt. Beide Stellen sollen nachbesetzt werden, man befinde sich in Gesprächen.
SLK tritt der Sorge entgegen, die Patientenversorgung könne leiden
Der Sorge, dass durch die Fluktuation in der SLK-Führung die Qualität der Patientenversorgung und das Betriebsklima leiden könnten, tritt SLK entgegen. „Natürlich ist es für die Mitarbeitenden immer besser, wenn auf allen Ebenen personelle Stabilität herrscht. Nach unserer Bewertung hat das Betriebsklima unter den Personalveränderungen in jüngster Vergangenheit jedoch nicht gelitten. Hinsichtlich der unmittelbaren Patientenversorgung ist festzuhalten, dass Personalveränderungen im administrativen Bereich keinen direkten Einfluss auf diese haben.“ Personalveränderungen seien „generell kein Argument für die qualitative Beurteilung unserer Arbeit“, heißt es weiter.
Wie es in der SLK-Geschäftsführung weitergeht, ist offen: „Über die personelle Aufstellung der Geschäftsführung des SLK-Verbundes für die kommenden Jahre finden derzeit Beratungen statt.“ Bis die Nachfolge geregelt ist, werde es dauern. Vor dem Herbst werde wohl keine Entscheidung fallen.
Die SLK-Kliniken mit den Standorten Gesundbrunnen (Heilbronn), Plattenwald (Bad Friedrichshall) und der Fachklinik in Löwenstein gehören zu den großen kommunalen Klinikverbünden in Baden-Württemberg. Während etwa 80 Prozent der Kliniken im Land rote Zahlen schreiben, steht SLK finanziell vergleichsweise gut da. Der Jahresabschluss 2024 ist noch nicht verabschiedet, wird aber laut einem Sprecher „positiv“ ausfallen, für 2025 sei mit einer „schwarzen Null“ zu rechnen.


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