SLK-Aufsichtsrat muss sich Situation an Kinderklinik genau anschauen
Eine gute medizinische Versorgung an der Kinderklinik Heilbronn ist für die Region unverzichtbar. Der Aufsichtsrat der kommunalen Kliniken muss der Geschäftsführung deshalb auf die Finger schauen.
Es muss viel vorfallen, bis ein Mann wie Kinderarzt Norbert Geier, der kaum je öffentlich in Erscheinung getreten ist, den Weg über die Presse wählt. Das Bild, das der erfahrene Praktiker von der Lage an der Kinderklinik zeichnet, ist düster: Das vorhandene Personal tue sein Möglichstes, sagt er. Aber die Grenzen des Machbaren seien überschritten.
Der gravierende Personalmangel wird gern angeführt, um die Situation zu begründen. Man könne ja nichts machen, sagt die SLK-Leitung, der Markt sei leer. Stimmt das in dieser Pauschalität? Andere Kliniken im Land haben mehr Personal, und sie haben in den vergangenen Jahren aufgebaut, das belegen Qualitätsdaten. Warum soll das in Heilbronn nicht gelingen?
Gute medizinische Versorgung für Kinder für Region Heilbronn unverzichtbar
Durchaus zu denken gibt das Plus von 7 Millionen Euro, mit dem der Klinikverbund das Jahr 2022 abgeschlossen hat. Zwei Drittel der Kliniken im Land sind tief in den roten Zahlen. Wie hat SLK diesen Gewinn geschafft? Die Vermutung, dass solch ein Abschluss nur möglich ist, weil massiv beim Personal gespart wird, ist zumindest plausibel.
Der Aufsichtsrat ist nun gefragt. Er muss der SLK-Geschäftsführung eine Reihe von Fragen stellen und womöglich seine eigenen Prioritäten überprüfen. Auf eine gute medizinische Versorgung von Kindern können Stadt und Landkreis Heilbronn unmöglich verzichten.
Stimme.de
