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Wahltermin: 12. Oktober
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Bürgermeisterwahl in Roigheim: So lief die Kandidaten-Vorstellung

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Die beiden Bürgermeister-Kandidaten Sandra Schöll und Tobias Kniel präsentieren sich am Mittwochabend in der Authenrieth-Halle. Die Wahl des Nachfolgers von Michael Grimm findet am 12. Oktober statt. 

Möchten beide am 12. Oktober als Nachfolger von Roigheims Bürgermeister Michael Grimm gewählt werden: Tobias Kniel und Sandra Schöll.
Foto: Ralf Seidel
Möchten beide am 12. Oktober als Nachfolger von Roigheims Bürgermeister Michael Grimm gewählt werden: Tobias Kniel und Sandra Schöll. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Den lautstarken Zuspruch hat Holger Schettler auf seiner Seite: Als der Roigheimer in der Fragerunde die Themen Nahversorgung und das Fehlen eines Gasthauses anspricht, brechen in der Authenrieth-Halle donnernder Applaus und wohlwollende Zwischenrufe los. Es ist der emotionale Höhepunkt des Abends.

Mangelnde Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten sind in der kleinsten eigenständigen Gemeinde im Landkreis Heilbronn ein Problem. Das sehen offenbar die meisten der knapp 1.500 Einwohner so. Auch Sandra Schöll und Tobias Kniel haben sich in den vergangenen Wochen unter anderem mit diesen Themen auseinandergesetzt.

Bürgermeisterkandidaten-Vorstellung in Roigheim vor 300 Besuchern

Am Mittwochabend stellen sich die beiden Bürgermeister-Kandidaten als mögliche Nachfolger von Michael Grimm den Roigheimern vor. Knapp 300 Interessierte sind für die eineinhalbstündige Veranstaltung in die Gartenstraße gekommen. Nach einer jeweils zehnminütigen Selbstpräsentation ist die Fragerunde eröffnet, bei der Schettler die Themen zur Sprache bringt, die viele Roigheimer beschäftigen. Schließlich hat die Metzgerei im Ort geschlossen, die Bäckerei ist nur am Vormittag geöffnet.

Die Antwort der beiden Kandidaten zur Nahversorgungsfrage steht exemplarisch für den Verlauf des Abends: Sowohl Schöll als auch Kniel, die am 12. Oktober auf dem Wahlzettel stehen, sind mit den Themen in Roigheim vertraut. Beide geben sich informiert, sachlich und unaufgeregt, mit konkreten Lösungsansätzen halten sie sich aber meist zurück.

Ein Tante-M-Laden für Roigheim?

Die 47-jährige Sandra Schöll stellt die Möglichkeit eines Tante-M-Ladens in den Raum und fragt, was zuerst da sein müsste: Die Gäste oder das Gasthaus? Den Gedanken eines personallosen Tante-M-Ladens greift auch der noch 40-jährige Tobias Kniel auf: „Dazu müssen wir zuerst die passende Fläche finden.“ In der Selbstpräsentation verweist die Diplom-Verwaltungswirtin Schöll vor allem auf ihre mehr als 25-jährige Berufserfahrung. Seit Juli 2024 ist sie als Kämmerin in Roigheim beschäftigt. Dadurch ist sie in der Lage, bei ihren Ausführungen etwas tiefer in die Details zu gehen als Kniel.

Dieser ist aufgrund seines abgeschlossenen Public-Management-Studiums 2017 ebenfalls vom Fach und nach mehreren Verwaltungsanstellungen – auch in Leitungsfunktion – seit knapp einem Jahr stellvertretender Betriebsleiter Nahverkehr im Hohenlohekreis. Bei der Selbstpräsentation geht Kniel vor allem auf seinen persönlichen Bezug zu Roigheim ein: Zwar wohne er in Bretzfeld-Schwabbach, sei aber in Roigheim aufgewachsen und damit bestens mit den Menschen, den Vereinen und Festen vertraut.

Eigenständigkeit und Fördertöpfe für Roigheim als Themen

Für Sandra Schöll steht die Erhaltung von Roigheims Eigenständigkeit ganz oben auf der Prioritätenliste. „Nur so können wir verhindern, abgehängt zu werden.“ Auch dem Ausbau der Infrastruktur, der Straßensanierung sowie einem neuen Feuerwehrhaus misst sie viel Bedeutung zu. In Zeiten klammer Finanzen gelte es, die Ausgaben genau abzuwägen.

Stimme-Wahlforum

Am Montag, 6. Oktober, präsentieren sich beide Kandidaten beim Stimme-Wahlforum. In der Authenrieth-Halle in Roigheim stellen sie sich den Fragen der beiden Stimme-Regionalredakteure Frank Wittmer und Daniel Hagmann. Los geht’s um 19 Uhr. Einlass ab 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Leser können Fragen und Themen einschicken, die im Rahmen der etwa 90-minütigen Diskussion zur Sprache kommen sollen. Die Anregungen gehen an frank.wittmer@stimme-mediengruppe.de oder daniel.hagmann@stimme-mediengruppe.de

Kniel setzt bei der Finanzierung vor allem auf Fördertöpfe. Er sieht ebenfalls bessere Straßenverhältnisse und die Kinderbetreuung in Roigheim als wichtig an. Noch mehr als Schöll kehrt er die Bedeutung des Ehrenamts und der Vereine hervor. Beide Kandidaten betonen immer wieder Roigheims Potenzial. Worin dieses allerdings konkret liegt, bleiben sie schuldig.

Besucherin Melanie Muratore aus Roigheim weiß noch nicht, wem sie ihre Stimme gibt. „Mir hat heute die Begeisterung, das Feuer gefehlt. Mir waren die Präsentationen zu sachlich und zu phrasenhaft.“ Und Shirin Muratore ergänzt: „Viele Ausführungen waren zu oberflächlich.“

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