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Zwei Kandidaten am 12. Oktober
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Bürgermeister-Wahl in Roigheim: So tickt Kandidatin Sandra Schöll

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Die Roigheimer Kämmerin Sandra Schöll bewirbt sich um das Bürgermeisteramt – und damit als Nachfolgerin für Michael Grimm. Ein früher Umzug aus ihrer Heimat hat sie entscheidend geprägt.

Sandra Schöll ist am 12. Oktober eine der beiden Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Roigheim.
Sandra Schöll ist am 12. Oktober eine der beiden Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Roigheim.  Foto: privat

Zahlen, Geradlinigkeit, Exaktheit – das hat Sandra Schöll früh fasziniert. „Ich wollte schon als Kind Buchhalterin werden, obwohl Mathe nicht mein Glanzfach war“, sagt die 47-Jährige. Aufgewachsen ist sie in Taucha bei Leipzig. Eines ihrer Vorbilder ist damals ihr Onkel, ein Buchhalter. Nach dem Abitur startet sie 1996 ihre Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst in Karlsruhe – mehr als 500 Kilometer von ihrer Heimat entfernt.

Hätte sie gewusst, dass sie so weit von zu Hause weg muss, wäre sie wohl nicht nach Baden-Württemberg gezogen. „Als 18-Jährige in einer fremden Umgebung Fuß zu fassen, hat mich aber geprägt, eigenständig zu werden“, sagt Schöll. Die Komfortzone zu verlassen, um zu wachsen, ist ein Grundpfeiler ihrer Einstellung.

Roigheim: Kämmerin Sandra Schöll fährt mit dem Rad zur Arbeit

Nach beruflichen Stationen als Leiterin der Stadtkasse in Renningen, Finanzprüferin bei der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg sowie als Stadtkämmerin in Ravenstein ist die verheiratete Mutter von zwei Töchtern seit 1. Juli 2024 Kämmerin in Roigheim. „Von Adelsheim, wo ich mit meiner Familie lebe, fahre ich jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit.“

Bereits am Bewerbungsstart-Wochenende Anfang August hat sie ihre Unterlagen im Rathaus-Briefkasten eingeworfen, um als Bürgermeisterin die Nachfolge von Michael Grimm anzutreten. Sandra Schöll stellt klar: „Das ist für mich keine Beliebigkeit und auch kein Sprungbrett. Ich kann es mir nur in Roigheim vorstellen, Bürgermeisterin zu werden.“

Bürgermeister-Wahl in der kleinsten Gemeinde im Landkreis Heilbronn

Die Gründe sind die Bedingungen in der mit rund 1.500 Einwohnern kleinsten Gemeinde im Landkreis Heilbronn. „Hier hat der Bürgermeister wenige Repräsentations- und dafür umso mehr Gestaltungsaufgaben“, erklärt Schöll. „Als Bürgermeister braucht es hier einen kompetenten Schaffer.“

Als Kämmerin weiß Sandra Schöll um die klamme Gemeindekasse in Roigheim bestens Bescheid. Ein wichtiges Vorgehen sieht sie in der interkommunalen Zusammenarbeit. Schöll: „Mit Synergie-Effekten lässt sich Geld sparen.“ In der Wärmeplanung beispielsweise erfolgt eine Zusammenarbeit mit Neudenau, Jagsthausen und Widdern. Wichtige Ansatzpunkte sieht Schöll unter anderem in der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, beim Hochwasserschutz und in der Straßensanierung. Auch bei der Nahversorgung gilt es, nachzubessern. Etwa mit einem Fahrdienst zu auswärtigen Supermärkten.

Sandra Schöll möchte Roigheims Eigenständigkeit bewahren

Darüber hinaus ist es Roigheims Bürgermeister-Kandidatin Sandra Schöll wichtig, die Eigenständigkeit Roigheims zu bewahren. „Als Ortsteil findet man im Gemeinderat wenig Gehör. Da kann es sein, dass manche Entscheidung zum Nachteil fällt. Die Eigenständigkeit ist für Roigheim daher enorm wichtig, um nicht abgehängt zu werden.“

Wahltermin

Die Bürgermeisterwahl findet am Sonntag, 12. Oktober, statt. Am Montag, 6. Oktober, präsentieren sich die beiden Bewerber – Sandra Schöll und Tobias Kniel – ab 19 Uhr beim Stimme-Wahlforum in der Autenrieth-Halle.

Ehrenamtlich ist Kämmerin Sandra Schöll unter anderem Vorsitzende im Kleintierzuchtverein und in der Kirchengemeinde engagiert. „Ohne das Ehrenamt würde das kommunale Zusammenleben nicht funktionieren. Daher würde ich als Bürgermeisterin diesen Bereich fördern.“

Das Bürgermeisteramt möchte die 47-jährige Schöll transparent und auf Augenhöhe mit den Menschen gestalten. „Ich lade die Bürger ein, sich zu informieren und mit der Verwaltung in den Dialog zu treten. Das schafft Missverständnisse und Vorurteile aus der Welt. Als Bürgermeisterin steht meine Tür zum Gespräch immer offen.“

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