Trend setzt sich fort: Kaum Ältere unter Neuinfizierten
Stadt und Landkreis Heilbronn sowie der Hohenlohekreis zählen weiterhin zu den Corona-Hotspots im Land. Ein Trend bestätigt sich bei den zuletzt festgestellten Neuinfektionen: Es stecken sich kaum noch Menschen neu an, die älter als 70 Jahre sind. Auch zwei Drittel der Covid-Patienten in Krankenhäusern der Region sind jünger.
In der Stadt Heilbronn wurden vergangene Woche 369 positive Corona-Befunde gemeldet. Neun davon betrafen Menschen über 70 Jahre. Das ist ein Anteil von unter drei Prozent und ein Beweis dafür, dass die Impfkampagne Wirkung zeigt. In mehr als der Hälfte der Fälle waren die Betroffenen jünger als 40. Das geht aus aktuellen Zahlen der Stadtverwaltung hervor, die unserer Zeitung vorliegen.
Jeder fünfte Neuinfizierte zwischen 41 und 50
Die zahlenmäßig stärkste Gruppe sind die 41- bis 50-Jährigen. Etwa jeder fünfte Heilbronner Neuinfizierte der vergangenen Woche fällt in diese Gruppe. Damit bestätigt sich ein Trend, der sich schon seit mehreren Wochen abzeichnet. Im Landkreis Heilbronn zeichnete sich ebenfalls eine Verschiebung hin zu den jüngeren Altersgruppen ab. Aktuelle Zahlen hierzu lieferte das Landratsamt aber nicht.
Auch wenn sich offenbar immer weniger Ältere neu infizieren: Die Zahl der Covid-Patienten in den SLK-Kliniken lag dieser Tage wieder so hoch wie seit Dezember nicht mehr. In der Vorwoche waren dort 78 Patienten mit Covid in Behandlung, ein Drittel von ihnen war älter als 70 Jahre. Etwas mehr als ein Drittel wiederum war zwischen 50 und 70 Jahre alt, mit etwa 20 Prozent der Fälle allein bei den 60- bis 69-Jährigen. Das hatte schon die letzte Analyse der Daten gezeigt: Auch die Altersverteilung bei Covid-Patienten hat sich geändert. Während der ersten Welle im Frühjahr 2020 war noch knapp die Hälfte der Betroffenen in den SLK-Kliniken 70 Jahre und älter gewesen.
Neckarsulm sieht sinkende Akzeptanz
Derweil hat der Landkreis Heilbronn weiter keine Erklärung für die zuletzt hohen Inzidenzen. Der Kreis weist für Kommunen "aktive Fälle" aus, nicht die Entwicklung binnen einer Woche. Hier lag etwa Eppingen ganz vorne. Hotspots seien nicht auszumachen, teilt die Stadtverwaltung mit. Vermutet wird ein Zusammenhang mit vielen Schnelltests. In Eppingen gibt es etwa ein Testzentrum bei Kaufland, in der Region macht die Schwarz-Gruppe noch bei Lidl in Neckarsulm ein ähnliches Angebot.
Neckarsulm sieht eine sinkende Akzeptanz gegenüber den Maßnahmen: "Es ist zunehmend wahrzunehmen, dass die Bereitschaft, sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten, vor allem im privaten Wohnumfeld nicht mehr so ausgeprägt ist, wie es in der aktuellen Situation dringend geboten und in der Corona-Verordnung auch vorgeschrieben ist", teilt das Rathaus mit.