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650 Teilnehmer bei Pro-Palästina-Kundgebung in Heilbronn

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Auch wenn die Kundgebung auf der Wiese beim Frankenstadion ruhig verlaufen ist: Laut Polizei müssen einige Aussagen der Redner überprüft werden. Im Fokus steht dabei wohl der Redebeitrag von Tugrul Selmanoglu.

1000 Personen waren angemeldet, rund 650 kamen letztendlich zur pro-palästinensische Kundgebung beim Frankenstadion.
1000 Personen waren angemeldet, rund 650 kamen letztendlich zur pro-palästinensische Kundgebung beim Frankenstadion.  Foto: Berger, Mario

Eine Stimme für Palästina wollen die Menschen sein, die sich am Sonntagnachmittag auf der Wiese beim Frankenstadion zusammenfinden. So beschreibt es die Organisatorin der Kundgebung, Sengül Cakmakci. Mit rund 1000 Personen rechnet sie, am Ende werden es laut Schätzung der Polizei rund 650.


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Bei Pro-Palästina-Demonstration in Heilbronn: Redebeiträge sind vorwiegend auf Türkisch

Die Frauen und Männer haben Fahnen dabei, die türkische dominiert. Aber auch Palästina-Flaggen sind zu sehen. Und zahlreiche Plakate und Schilder. Auf denen fordern die Teilnehmer der Demo ein "Ende des Zionismus" oder "Auf Kinder Bomben zu werfen, ist keine Selbstverteidigung". Die Schilder sind mit englischen Wörtern bedruckt, die Redebeiträge werden vorwiegend auf Türkisch gehalten.

Für die Polizei kein Problem: "Wir haben türkisch sprechende Kollegen", erklärt Daniel Fessler, Pressesprecher der Polizeidirektion Heilbronn. Die Beamten seien außerdem geschult und kennen verbotene Parolen. Auf den ersten Blick habe keiner der Demonstranten etwas gerufen, das gesetzlich untersagt sei, so Fessler im Anschluss.


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Differenzieren zwischen Regierungen und Menschen

Auf die Regeln macht auch Sengül Cakmakci zu Beginn aufmerksam. Zweisprachig wird erklärt, dass Vermummung nicht erlaubt sei. "Wir distanzieren uns außerdem von Terrororganisationen sowie Rassismus und Antisemitismus", liest die gebürtige Türkin vom Blatt ab. Bereits vor zweieinhalb Jahren hatte sie als Einzelperson eine Demonstration für ein freies Palästina angemeldet.

Das ist auch diesmal der Fall. Eine Organisation oder Verein stecke nicht dahinter, betonte Cakmakci im Vorfeld. "Der Angriff ist ein Massaker und durch nichts zu rechtfertigen", sagt sie - und meint damit das Bombardement durch Israel im Gaza-Streifen. Sie spricht von einem Genozid an der Bevölkerung, räumt aber auch ein: "Man muss differenzieren, denn Palästina ist nicht die Hamas. Und Israel ist nicht die isrealische Regierung."


Auf der Bühne steht auch Tugrul Selmanoglu. Im Gegensatz zu Sengül Cakmakci spricht der Heilbronner in seiner Muttersprache. Die Menschen scheinen ihn zu verstehen, immer wieder brandet Applaus auf, gemeinsam ruft man "Free free Palestine". Selmanoglu ist als Anhänger Erdogans bekannt und Vorstandsmitglied der Organisation Union International Democrats (UID). Nach einer ersten, nicht validierten Übersetzung kritisiert er den Veranstaltungsort scharf und bezeichnet den Begriff Antisemitismus als eine Erfindung des Westens.

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Insgesamt sei die Demo "recht gesittet und friedlich" verlaufen, resümiert Daniel Fessler, während die Teilnehmer nach und nach den Heimweg antreten. Die mitgebrachten Fahnen dürfen beim Verlassen des Geländes nicht mehr geschwungen werden. Sie müssen eingerollt transportiert werden.

Auch wenn alles ruhig abgelaufen ist: Manche Äußerungen könnten ein Nachspiel haben. Man werte die Reden aus. Einiges sei grenzwertig gewesen, so der Pressesprecher.

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