Zur Pro-Palästina-Kundgebung in Heilbronn: Das Ziel ist, zu spalten
Plumpe Propaganda gegen den Westen: Was bei der Pro-Palästina-Kundgebung in Heilbronn gesagt wurde, ist alarmierend. Wir müssen genauer hinhören, meint unser Autor.

Es ist ein Zeichen gescheiterter Integration, wenn Hunderte Menschen mitten in Heilbronn zu einer Versammlung zusammenkommen, auf der fast ausschließlich Türkisch gesprochen wird. Die Veranstalter der Pro-Palästina-Kundgebung gerierten sich als Friedensbewegte, die angeblich ungeachtet von Religion, Herkunft und bar jedes Rassismus und Antisemitismus für den Frieden eintreten wollen. Der auf Türkisch gehaltene Hauptbeitrag hatte nicht das Ziel zu versöhnen, sondern zu spalten.
Die Grundmelodie: Wir hier gegen die da draußen
Was Redner Tugrul Selmanoglu an kruden Anschuldigungen, Halbwahrheiten und geschmacklosen Vergleichen äußerte, gerann zu einer Botschaft: Der Westen ist böse, hat den Antisemitismus und den Völkermord erfunden. Die da draußen gegen uns hier, das war die Grundmelodie. Verblüffend waren die Parallelen in Selmanoglus Rede zu dem, was der türkische Präsident Erdogan einen Tag zuvor auf einer pro-palästinensischen Kundgebung in Istanbul gesagt hatte. Über das barbarische Massaker, das die Hamas an israelischen Zivilsten angerichtet hat, findet sich hier wie da kein Wort.
Unter dem Deckmantel der Versammlungsfreiheit
Polizei und Zivilgesellschaft müssen viel genauer hinschauen und hinhören, was da auf den Straßen Heilbronns und anderer Städte unter dem Deckmantel der Versammlungsfreiheit gesagt wird. Die Redner bewegen sich offenbar gekonnt auf einem Grat, sagen Dinge, die gerade noch nicht justiziabel sind. Dass die Phrasen am Sonntag mit begeistertem Applaus quittiert wurden, ist alarmierend.