Kriegt Heilbronn eine Surfwelle fürs zehnte Lichterfest?
Der Gastronom Thomas Aurich treibt Pläne für eine Surfwelle weiter voran. Auch in der Badewelt Sinsheim steht eine mobile Anlage zum Wellenreiten. Was die Welle in Heilbronn kosten würde und woran es noch immer scheitert.

In der Badewelt Sinsheim steht derzeit das, was in Heilbronn noch nicht über die Phase der Idee hinaus ist: Eine Surfwelle. Bis zum 3. Oktober können sich Badegäste am Wellenreiten ausprobieren.
Die sieben Meter breite und 15 Meter lange mobile Anlage steht auf dem Sandstrand "Paradise Beach" im Außenbereich, ringsherum Sand, ein Holzsteg, Palmen und Himmelbette. "Mit der Surfwelle wollen wir den Sommer verlängern", sagt Julia Uhland, Leiterin der Marketingabteilung. Gerade für jene, die in diesem Jahr keinen Urlaub am Meer gemacht haben, sei das Angebot eine super Ergänzung.
Surfwelle in Sinsheim steht bis 3. Oktober
Ursprünglich sollte die Surfwelle Badegästen bis zum 17. September zur Verfügung stehen. Wegen der großen Nachfrage wird das Angebot nun bis 3. Oktober verlängert. Rund 1000 Besucher haben sich bisher aufs Brett geschwungen.
"Die Wasserpumpe hat eine Leistung von zirka 60 PS und schießt das Wasser mit etwa 35 Stundenkilometern durch die Welle", nennt Julia Uhland ein paar technische Details. Die Füllmenge der gesamten Welle inklusive Poolkonstruktion umfasst zirka 40 Kubikmeter Wasser.
Surflehrerin zeigt, worauf es ankommt
Surflehrerin Josefin Collin macht vor, wie es geht. Mit einer Selbstverständlichkeit steigt die 25-Jährige auf das Surfbrett und gleitet auf dem Wasser dahin. "Jeder kann das lernen", sagt sie. Auch Anfänger hätten den Dreh schnell raus, vor allem Kinder. Wichtig sei Körperspannung und eine gute Rumpfmuskulatur.
Josefin Collin gibt den Besuchern Feedback oder auch mal Hilfestellung. Mitsurfen kann jeder ab einer Körpergöße von 1,30 Meter und 33 Kilogramm. Auch Gruppen mit bis zu fünf Personen können die Surfwelle ausprobieren.
Kommt eine Surfwelle für Heilbronn?
Und was ist der aktuelle Stand in Heilbronn? Studierende der DHBW Heilbronn haben vergangenes Jahr rund um Professorin Yvonne Zajontz ein Konzept für eine Surfwelle auf dem Neckar erarbeitet: Die Idee damals war, einen Pool auf einem Frachter einzubauen. Kosten: Mehr als zwei Millionen Euro. Seitdem stockt es. Was vor allem fehlt, ist ein Sponsor.
Thomas Aurich, der bei der Sommerpressekonferenz vor zwei Jahren die Idee erstmals in den Raum warf, schwebt als erster Schritt eine mobile Surfwelle vor. "Die Diskussion muss am Leben gehalten werden", sagt er. Der Gastronom und CDU-Stadtrat betont aber auch: "Jetzt falsche Hoffnungen zu machen, wäre unseriös." Ein Sponsor sei noch nicht in Sicht. Abgesehen davon sei auch ein Verein sowie ein Geschäft mit Surfausrüstung nötig.
Wünsche fürs Lichterfest und eine geplante Exkursion

"Man braucht einen langen Atem", sagt Thomas Aurich, den er seit zwei Jahren beweist. Sein Ziel: "Für das zehnte Lichterfest nächstes Jahr wünsche ich mir eine mobile Surfwelle."
Nächstes Jahr im September soll es außerdem auf Exkursion nach Rotterdam gehen, wo mitten im Zentrum an der Steigersgracht bis zum Frühsommer 2024 eine öffentliche Surfwelle aufgebaut werden soll.
In Pforzheim kann im Metzelgraben gesurft werden
Für den Freizeittrend müssen Sportbegeisterte aber nicht extra in die Niederlande fahren. In immer mehr Städten in Deutschland ist Surfen auf dem Fluss möglich, so auch in Pforzheim. Blackforestwave-Vereinsmitglieder können dort seit September 2021 Wellenreiten - im Metzelgraben am Rande des Stadtgartens. Für Nicht-Mitglieder werden Surfslots zu bestimmten Events angeboten.
Sind anfangs noch Surfliebhaber aus Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn und anderen Städten nach Pforzheim gekommen, sind es mittlerweile immer mehr lokale Besucher, freut sich Julian Biehmelt, einer der Vorstände. Immer mehr Kinder und Jugendliche würden Gefallen an dem Sport finden. Ob Surfen im Metzelgraben möglich ist, hängt vom Flusspegel ab, erklärt er. Im Herbst und Frühjahr sei die beste Zeit, weil es dann genug Niederschlag gebe. Im Sommer sei Surfen wegen der Trockenphasen nur auf Zuruf möglich.




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