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Skepsis und Erwartungen vor dem Frankenbahn-Gipfel

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Am kommenden Dienstag, 2. Mai, treffen sich hochrangige Vertreter von Bund, Land und Kommunen zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung in Möckmühl. Es geht um den überfälligen Ausbau der Frankenbahn. Langjährige Beobachter wissen nicht, was sie von dem Format halten sollen.

Es hat etwas gedauert, bis der Termin stand. Landrat Norbert Heuser als regionaler Koordinator für die Frankenbahn hat ihn eingefädelt. Michael Theurer (FDP), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, wird ebenso dabei sein wie Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Sie wollen am Dienstag, 2. Mai, ab 15 Uhr in der Stadthalle Möckmühl mit Vertretern der Stadt Heilbronn und der Landkreise über "Verbesserungen" vor Publikum auf der Frankenbahn diskutieren. 

Studie zeigt Maßnahmen: Fokus auf Regionalverkehr

Dass Verbesserungen nottun, ist unstrittig. Die Strecke zwischen Stuttgart, Heilbronn und Würzburg, Rückgrat des regionalen Bahnverkehrs, gilt als marode und störungsanfällig. Grundlage des Spitzentreffens ist eine im vergangenen Sommer veröffentlichte, lange erwartete Studie zum Ausbau der Frankenbahn. Deren Ergebnis war für manche ernüchternd: Eine Vielzahl von Investitionen führt demnach zu einer Stabilisierung des Verkehrs. Will man, dass die Züge nennenswert schneller unterwegs sind, wird es richtig teuer. 

 


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IC für Heilbronn spielt keine Rolle mehr

Ein Diskussionspapier, über das unsere Zeitung Anfang des Jahres berichtet hatte, schnürt aus den Maßnahmen drei Pakete. Im Fokus steht dabei das, was die Autoren "Gateway-Strategie" nennen. Der Fokus liegt ganz klar auf dem Regionalverkehr, auf stabilen Anschlüssen zwischen Heilbronn und den Knoten Mannheim, Stuttgart oder Würzburg. Ein lange erträumter IC- oder ICE-Anschluss für Heilbronn spielt keine Rolle. "Obwohl dies auch seitens der Bahn mehrfach in Aussicht gestellt wurde, gibt es aktuell keine Planungen für einen Fernverkehr auf der Frankenbahn", heißt es in dem Papier, das Grundlage für den Gipfel kommende Woche sein wird. 

 


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Drittes Gleis beim Audi-Werk dringend benötigt

Großer Brocken im ersten Maßnahmenpaket ist mit 30 Millionen Euro das dringend benötigte dritte Gleis vom Audi-Werk bei Bad Friedrichshall. Auch Verbesserungen an der Trasse zwischen Osterburken und Würzburg sind enthalten. Bezahlen müsste Paket 1 vor allem der Bund. Im zweiten Paket, das Sache des Landes wäre, geht es um Maßnahmen im Main-Tauber-Kreis, die sich positiv auf die gesamte Strecke auswirkten. Ins dritte und letzte Bündel fielen etwa Bahnbrücken am Heilbronner Hauptbahnhof oder in Bietigheim sowie die Beseitigung einer störungsanfälligen Kreuzung in Würzburg-Heidingsfeld.

Nadelöhr bei Züttlingen hat keine Priorität

Ein Sinnbild für das Frankenbahn-Elend, das eingleisige Stück bei Möckmühl-Züttlingen, ist bei den Plänen nicht vorn dabei. Das Nadelöhr zu beseitigen, würde 50 Millionen Euro kosten. Beim aktuellen Betriebskonzept sei das aber gar nicht nötig.  "Derzeit noch nicht absehbar", heißt es dazu im Papier. Kurzsichtig findet das Hans-Martin Sauter. "Will man langfristig die Kapazität steigern, kann man nicht nur auf Doppelstockzüge setzen", sieht der Regionalverstand im Verkehrsclub Deutschland (VCD) durchaus Ausbaubedarf.

VCD sieht öffentliche Diskussion skeptisch

Skeptisch ist Sauter hinsichtlich des Diskussionsformats vor Publikum. "Das hat uns sehr überrascht", sagt er. "Fachliche Diskussionen werden in dem Rahmen und innerhalb der angesetzten zwei Stunden kaum möglich sein."

 


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