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Schwester der Ermordeten belastet Angeklagten im Mordprozess

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Emotionale Aussage im Löwensteiner Mordprozess: Die Schwester der mit 14 Messerstichen getöteten 59-Jährigen hat am Montag eindringlich an den angeklagten Ehemann appelliert, die Tat zuzugeben.

Von Carsten Friese

"Gib es wenigstens zu. Das kann kein anderer gewesen sein. Sie war der beste Mensch, den man sich vorstellen kann", sagte die 68-Jährige als Zeugin unter Tränen aus.

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Ein Bild von einem Verhandlungstag im Januar. Foto: Berger
Ein Bild von einem Verhandlungstag im Januar. Foto: Berger  Foto: Berger, Mario

In ihrer Aussage zeichnete sie ein düsteres Bild des Angeklagten Georg M. Gegenüber ihrer Schwester sei er sehr eifersüchtig und "besitzergreifend" gewesen. Von einem notorischen Autoraser, der viele Strafzettel erhalten habe und früher auch einen Jungen auf einer Landstraße tödlich verletzt haben soll, berichtete die Zeugin. Seiner Aussage, der Junge sei ihm ins Auto gefahren, hätten sie und ihr Mann damals nicht geglaubt.

Ihr Bruder habe ihr zudem früher einmal berichtet, dass Georg M. einmal gedroht habe, seine Frau umzubringen, wenn sie ihn verlasse. Nach der zweiten Trennung von Georg M. wollte das spätere Opfer Margot M. demnach die Scheidung angehen und ihren Ehemann darüber informieren. Ob sie es dann auch wirklich tat, weiß die Schwester nicht. Ende März 2017 kam es auf dem Parkplatz der Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein zu der Bluttat, bei der der Täter 14 Mal zustach. Die Tatwaffe wurde nie gefunden. Georg M. bestreitet die Tat.

Diffuse Angst

Widersprüchliche Aussagen erhielt die Schwester von Margot M. in den Monaten vor der Tat. Einerseits soll sie wenige Monate vor ihrem Tod mit Blick auf die Trennung über ihren Mann gesagt haben, "ich glaube, jetzt hat er es kapiert". Zu einem anderen Zeitpunkt soll sie von einer diffusen Angst gesprochen haben, dass ihr Georg M. etwas antun könne.

Vom Tod ihrer Schwester erfuhr die 68-Jährige Ende März 2017 im Griechenland-Urlaub − von Georg M. am Telefon. Er habe es normal gesagt. Ihre Einschätzung: "Wir haben da schon gedacht, dass er es war."

Die Zeugin glaubt, Georg M. habe es nicht ertragen können, dass seine Ehefrau einen neuen Partner hat.


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