RSV-Infektionen in Heilbronn – so viele Kinder werden in den SLK-Kliniken behandelt
Anfang Dezember hat die Welle der Infektionen mit dem RS-Virus in Deutschland begonnen. Auch die SLK-Kliniken behandeln Kinder mit Atemwegserkrankungen – unter anderem auf der Intensivstation.

Im Winter greifen Krankheitswellen und Virusinfektionen um sich - darunter akute Atemwegserkrankungen, die vom Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus, kurz RSV, ausgelöst werden. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) beginnt die jährliche RSV-Welle im Dezember und dauert drei bis vier Monate.
Säuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet für schwere Verläufe, aber auch Kinder mit Lungen-Vorerkrankungen oder Herzfehlern sowie Erwachsene über 65 Jahre und Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem. In besonders schweren Fällen müssen die Kinder beatmet werden.
Krankheitswelle: Zahl der RSV-Infektionen bei Kindern steigt deutlich
Die Zahl schwerer Atemwegserkrankungen steigt laut RKI seit Ende November bei Kindern deutlich an. Bei Kleinkindern überwiegt der Anteil an RSV-Infektionen mit 72 Prozent deutlich, knapp 30 Prozent der im Krankenhaus behandelten Fälle sind auf Covid-19 zurückzuführen.
In der Region fällt die Zahl der stationären RSV-Fälle aktuell moderat aus, obwohl sie seit Beginn des Vormonats gestiegen ist. Das teilen die SLK-Kliniken schriftlich auf Nachfrage mit. Derzeit befinden sich fünf Kinder in der Kinderklinik, zwei davon auf der Intensivstation. Zu Monatsbeginn sind es vier Kinder, teilte der Verbund mit. "Zum gleichen Zeitpunkt 2022 wurden bei uns 20 Fälle stationär behandelt", gibt SLK-Pressesprecher Mathias Burkhardt einen Vergleich.
Welche Symptome treten bei Infektionen mit dem RS-Virus auf?
Eine Infektion mit dem RS-Virus kann bei Säuglingen schnelles, angestrengtes Atmen, Kraftlosigkeit oder Trinkschwäche auslösen, heißt es beim RKI über die Symptome. Bei älteren Kindern und Erwachsenen treten häufig Symptome wie Schnupfen und Husten auf.
Bei Verdacht auf die Atemwegserkrankung sollten Eltern mit ihrem Kind unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen. Ein Kinderarzt erklärt, wie Eltern Anzeichen einer RSV-Infektion erkennen und Kinder vor einem schweren Verlauf schützen können.
Telefonische Krankschreibung wieder möglich
Als Reaktion auf die aktuelle Infektionswelle in Deutschland ist bei leichteren Erkrankungen die Krankschreibung per Telefon wieder möglich. Durch den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses des Gesundheitswesens müssen sich Patienten nicht mehr zur Arztpraxis schleppen. Die Reaktionen von Ärzten in der Region Heilbronn fallen unterschiedlich aus.
Die telefonische Krankschreibung an zwei Bedingungen geknüpft: Zum einen müssen die Patienten in der Arztpraxis bekannt sein, zum anderen dürfen sie keine schweren Symptome haben. Sind beide Voraussetzungen erfüllt, können sich Patienten den Weg in die Praxis sparen.
Bei schweren Symptomen jedoch "müsste die Erkrankung durch eine unmittelbare persönliche Untersuchung abgeklärt werden", erklärte der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken. Voraussetzung ist auch, dass keine Videosprechstunde möglich ist.
Stimme.de