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Ausflugsschiff der Neckar-Käpt'n-Flotte havariert – Neckar-Perle darf vorerst nicht weiterfahren

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Rund 100 Fahrgäste mussten von Bord: Die Neckar-Perle war am Sonntag manövrierunfähig und wartet nun bei Remseck auf die Reparatur. Jetzt äußert sich der Geschäftsführer zur Lage.

Einsatzkräfte bei der Neckar-Perle, die nun bei Remseck liegt.
Einsatzkräfte bei der Neckar-Perle, die nun bei Remseck liegt.  Foto: 7aktuell.de | Simon Adomat

Nichts geht derzeit für die Neckar-Perle, die über viele Jahre in Heilbronn unterwegs war und in der Region noch unter ihrem Vorgängernamen Neckarbummler bekannt ist. Nachdem das Schiff am Sonntag havarierte, ist die Neckar-Perle jetzt an der sogenannten Aldi-Liegestelle bei Remseck festgemacht und wartet auf die Reparatur.

Weiterfahren darf sie nicht, ein entsprechendes Verbot hat das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Neckar erlassen. Das teilt Walter Braun mit, der das Amt leitet. Nun sei es Sache des Eigners, "das Schiff in Ordnung zu bringen". Dann müsse dieser dem Amt einen "überzeugenden Bericht" vorlegen. "Solange ich den nicht habe, bleibt es dort liegen", sagt Walter Braun in Bezug auf das Schiff.


Gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" hatte ein Fahrgast den Zustand des Schiffes kritisiert. Jens Caspar, Geschäftsführer des Unternehmens Neckar-Käpt'n, lässt dies so nicht stehen und kündigt an, juristische Schritte gegen die Zeitung zu prüfen. "Grundsätzlich ist richtig, dass der Keilriemen gerissen ist und es zu dem Problem mit der Steuerung gekommen ist."

Ausflugsschiff des Neckar-Käpt'n an Böschung festgemacht: Keilriemen war gerissen

Der Schiffsführer der Neckar-Perle habe daraufhin das Schiff an einer Böschung festgemacht. "Das ist nicht falsch, sondern richtig", sagt der Geschäftsführer. "Mehr kannst du nicht machen." Der Keilriemen sei noch recht neu gewesen. Wenn der reiße, sei man machtlos, sagt Jens Caspar. 

Die Neckar-Perle sei für gut 400.000 Euro im Jahr 2022 renoviert worden, betont der Geschäftsführer. Sie fahre durch Schleusen. Dabei könne sie gegen Schleusen-Wände gedrückt werden, dann könne Lack abgehen. Der Schiffsführer, der am Sonntag die Neckar-Perle gesteuert habe, sei seit 18 Jahren im Unternehmen und fahre seit 35 Jahren mit Schiffen, sagt Jens Caspar.

Wie es zum Vorfall gekommen ist, ist Gegenstand von Ermittlungen. Die führe die Wasserschutzpolizei für das Wasser- und Schifffahrtsamt Neckar durch, so Amtsleiter Walter Braun. Was geschehen ist, ob alles rechtens abgelaufen sei, könne er derzeit nicht bewerten.

Keilriemen bei Ausflugsschiff gerissen: Neckar-Perle macht erst an Böschung, dann an Anlegestelle fest

Ihm ist derzeit nur bekannt: Gegen 16 Uhr sei ihm mitgeteilt worden, dass das Schiff keinen Antrieb und keine Steuerung mehr habe. Es liege an der Böschung, alle Fahrgäste seien wohlauf, das Schiff sinke nicht, es träten keine umweltgefährdenden Stoffe aus. Er habe schon am Sonntag vor Ort ein Weiterfahrverbot erlassen.

Die Neckar-Perle war auch unter dem Namen Neckarbummler über viele Jahre in Heilbronn unterwegs.
Die Neckar-Perle war auch unter dem Namen Neckarbummler über viele Jahre in Heilbronn unterwegs.  Foto: privat

Aus eigener Kraft sei das Schiff dann doch noch von der Böschung wegkommen und habe eine gegenüberliegende Anlegestelle erreicht. Dort seien die Fahrgäste von Bord gegangen. Warum die Besatzung beim Auftreten des Problems keinen Anker geworfen, warum sie erst die Böschung angesteuert habe anstatt der Anlegestelle, darüber wolle er nicht spekulieren. Die Wasserschutzpolizei bestätigt, dass der Keilriemen gerissen ist. Deshalb sei das Schiff manövrierunfähig gewesen. "Das Notmanöver war korrekt und  zwingend erforderlich."

Das Unternehmen Neckar-Käpt'n hatte kürzlich mitgeteilt, sich aus dem Raum Heilbronn zurückzuziehen

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