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Wegen Bauernprotesten: Einzelne Schüler und Lehrer kommen mit Verspätung

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Schulen stehen vor einer herausfordernden Woche: Zu den Bauernprotesten kommt ab Mittwoch noch ein Streik der Lokführer hinzu. Nicht jeder schaffte es am Montag pünktlich in den Unterricht.

Melanie Haußmann ist als gutes Beispiel vorangegangen: Um kurz nach 5 Uhr fuhr die Geschäftsführende Schulleiterin vieler Heilbronner Schulen zu Hause los, um 5.30 Uhr am Montagfrüh saß sie im Büro der Heinrich-von-Kleist-Realschule. "Ich wusste ja nicht, wie es auf den Straßen aussieht", sagt sie. Ihre Schule hat übers Wochenende Lehrer und Schüler über die bevorstehenden Proteste informiert. Ihre Kollegen seien pünktlich, sagt sie. "Sie sind ein bisschen früher losgefahren." Noch unklar ist, wie sich der Lokführerstreik in der Region auf den Unterricht auswirkt.

Die Hauptverbindungen auf den Bahntrassen werden neben der Bahn auch von anderen Anbietern befahren, üblicherweise fallen Stadtbahnen aus. Laut Melanie Haußmann nehmen Kollegen in diesen Zeiten Rücksicht darauf. "Schüler müssen nicht darunter leiden", sagt sie. Lehrer würden Streiks als Thema in den Unterricht einbauen. Proteste gehörten zur Gesellschaft dazu, was ist erlaubt, wo liegen Grenzen? "Das müssen wir thematisieren", sagt Melanie Haußmann.


In Eppingen sei ab 6 Uhr das Hupen der Traktoren zu hören gewesen (Stimme.de berichtet im Liveblog), erzählt Ulrich Müller, der in der Stadt das Hartmanni-Gymnasium leitet. Die Proteste hätten sich aber auf der Bundesstraße abgespielt. Ein paar Kollegen seien zu spät gekommen, ein paar Schüler auch – der Großteil sei pünktlich gewesen. Viele Kinder nehmen die Stadtbahn oder den Zug. Und Busse nutzen nicht die Bundesstraße, sagt Ulrich Müller.

Protestwoche in der Region: Direktorin erwartet, dass Schulen die Tage gut bewältigen 

Auch am Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn seien einzelne Lehrer am Montag zu spät gewesen, sagt Direktorin Antje Kerdels, die zudem die Gymnasien in der Stadt als Geschäftsführende Schulleiterin vertritt und Sprecherin der Gymnasien in der Region ist. "Ich schätze die Situation bei uns im Moment als eher ruhig ein." Ein paar Jugendliche seien an ihrer Schule zu spät zum Unterricht gekommen, manchmal einer aus einer Klasse, manchmal vier.

Grundsätzlich sei Fernunterricht rechtlich nicht mehr vorgesehen, sagt Antje Kerdels. Daher werde er ohne Anweisung der Schulverwaltung wohl nur in Notfällen das Mittel der Wahl sein. Entspannt ist sie bezüglich des Bahnstreiks. Vorherige GDL-Proteste hätten nicht so gravierende Auswirkungen gehabt. "Daher denke ich, dass wir das gut bewältigen können."

Zwei Drittel der 2400 Schüler der Andreas-Schneider-Schule in Heilbronn seien Berufsschüler, sagt Dieter Arweiler, der die Bildungsstätte in Heilbronn-Böckingen leitet. Viele davon seien mit Autos unterwegs und rechtzeitig losgefahren. Da in den vergangenen Tagen über die Proteste viel und umfassend informiert worden sei, habe der Unterricht normal anlaufen können. Er selbst ging ebenfalls auf Nummer sicher und war um 6.20 Uhr vor Ort.

Bei Streiks werden Klausuren von Schulleitungen auch mal verschoben

Anders sieht es ab Mittwoch aus, wenn die GDL streikt. Die Schule bekommt mit, wenn Züge ausfallen. Zwar nähmen Schüler dann frühere Verbindungen, mancher schaffe es trotzdem nicht pünktlich zum Unterricht. Klausuren würden auch verschoben. "Natürlich nehmen wir Rücksicht", sagt er.

 

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