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Tarifkonflikt
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Auswirkungen auf Bahnverkehr: GDL ruft erneut zu Streiks auf

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Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft ihre Mitglieder ab Mittwochvormittag zu Streiks auf. Die Bahn will das nicht hinnehmen.

von Tobias Wieland und dpa

Es war eine der großen Befürchtungen in den vergangenen Tagen: Fallen die Bauernproteste mit ihren massiven Auswirkungen auf den Verkehr mit möglichen Bahn-Streiks der GDL zusammen? Zuletzt sickerte durch, dass es seitens der GDL zumindest Anfang der kommenden Woche keinen Streikaufruf geben wird. Ab Mitte der kommenden Woche aber schon. 

Nun ist klar, wann der Streik beginnt: Wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer unter dem Titel "Blockadehaltung der Arbeitgeber: Aufruf zum Arbeitskampf" mitteilt, werden die GDL-Mitglieder aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen – und zwar von Mittwoch (10. Januar), 2 Uhr, bis Freitag (12. Januar), 18 Uhr. Im Güterverkehr soll der Streik schon am Dienstag um 18 Uhr beginnen. 


Bahnstreik der GDL: "Weihnachtsfrieden nicht genutzt"

In einer Mitteilung der GDL heißt es: "Die Verhandlungen mit der DB AG sind am 24. November 2023 wegen der Verweigerungshaltung des Staatskonzerns gescheitert, Gespräche über legitime Kernforderungen der GDL zu führen. Der DB-Konzern hat den Weihnachtsfrieden nicht genutzt, um mit einem verhandlungsfähigen Angebot Arbeitskampfmaßnahmen entgegenzuwirken." 

Mit dem Weihnachtsfrieden ist gemeint, dass die Gewerkschaft über die Feiertage keine Streikmaßnahmen anberaumte. Diese Frist ist nun abgelaufen – und die GDL hat ihre neuen Pläne verkündet. Es ist der dritte Ausstand in der aktuellen Auseinandersetzung zwischen GDL und Deutscher Bahn. Der Konzern kündigte an, gerichtlich gegen die geplante Aktion vorgehen. Einen entsprechenden Eilantrag auf einstweilige Verfügung werde man beim Arbeitsgericht Frankfurt einreichen. "Dieser Streik ist nicht nur absolut überflüssig, sondern wir halten ihn auch rechtlich für nicht zulässig", sagte Personalvorstand Martin Seiler laut Mitteilung.

Seiler sagte, erst vor zwei Tagen habe die Bahn ein erweitertes Angebot vorgelegt, in dem der Konzern der Gewerkschaft bei ihrer Kernforderung zur Arbeitszeit einen großen Schritt entgegengekommen sei. "Die DB ist bereit zu Kompromissen. Es ist jetzt an der Zeit, wieder zu verhandeln. Die GDL-Spitze hat überzogen, sie muss sich endlich besinnen." In ihrer Mitteilung kritisiert die GDL das Angebot hingegen als "Mogelpackung". Ein Streitpunkt betrifft die wöchentliche Arbeitszeit von Arbeitnehmern. 

Bahnstreik der GDL: Konkrete Auswirkungen auf Heilbronn noch unklar

Inwieweit Heilbronn von Streiks betroffen sein wird, lässt sich konkret noch nicht absehen. Vom Vorsitzenden der GDL-Ortsgruppe Heilbronn hieß es kürzlich, dass Heilbronn nur am Rande betroffen sei – denn in der Region würden große Teile des Schienenverkehrs nicht von der Deutschen Bahn bedient. 

Beim Warnstreik im Dezember mussten Reisende jedoch mit massiven Verspätungen und Ausfällen zurechtkommen. Pendler am Heilbronner Hauptbahnhof hatten daraufhin ihren Unmut geäußert.

 

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