"Unmöglich": So reagieren Fahrgäste in Heilbronn auf den erneuten GDL-Warnstreik
Durch den Warnstreik der GDL müssen Reisende mit massiven Verspätungen und Ausfällen rechnen. Auch die Region Heilbronn ist betroffen. Wir haben uns unter Pendlern umgehört.

Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erneut zum Warnstreik aufgerufen. Seit Donnerstagabend, 22 Uhr, ist mit Zugausfällen und Verspätungen zu rechnen. Landesweit kommt es seit dem Morgen zu massiven Einschränkungen im Bahnverkehr und zu Problemen auf den Straßen.
Auch am Heilbronner Hauptbahnhof sind die Auswirkungen zu spüren. Fahrgäste richten nervöse Blicke auf Schienen, Anzeigetafel und Handy.
"Zum Glück lief bei mir alles gut", sagt Barbara Jähne, die gerade ihre Regionalbahn verlässt und den Bahnsteig betritt. Es habe zwar jeder das Recht zu streiken, jedoch solle man gerade vor Weihnachten etwas Rücksicht haben, meint sie. "Vor allem vor den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn ist das sehr schlecht von der GDL." Sie könne nur hoffen, dass auf dem Heimweg alles glatt läuft.
GDL-Warnstreik: Bei Fahrgästen liegen die Nerven blank

Der Auszubildende Simon Dörr ist auf dem Weg in die Berufsschule. Er sei bislang nicht betroffen gewesen, sehe aber die Auswirkungen des Streiks in der DB-App. "Die Stadtbahn auf der Linie S4 fällt sehr oft aus. Meine Züge kamen allerdings alle rechtzeitig." Genau in diesem Moment ertönt eine Durchsage über die Gleise des Hauptbahnhofs. Die Rede ist von Verspätungen und Ausfällen der nächsten Züge. Aufregung macht sich unter den wartenden Fahrgästen breit. Dörr bekommt jedoch trotzdem seinen Zug, der ein paar Minuten später in Richtung Neckarsulm abfährt.
Ebenfalls angespannt ist der Brasilianer Gilnei Pauli. Er kommt aus Stuttgart und möchte zum Frankfurter Flughafen. Seine Fahrt nach Heilbronn sei schon sehr stressig gewesen. "Es gibt heute wenig Züge und sehr viele Ausfälle", sagt Pauli, der seinen Flieger rechtzeitig bekommen will. "Meine Frau wartet dort auf mich, weshalb große Verzögerungen jetzt sehr schlecht wären."
Heidi Keul betritt das Bahnhofsgebäude und bleibt erschrocken vor der Anzeigetafel stehen. "Unmöglich", beschwert sich die ältere Dame. "Diese Lokführer spielen doch Ping Pong mit Streiken und Stuttgart 21." Ihr Ziel ist Ludwigsburg, weswegen sie auf einen reibungslosen Ablauf hofft. "Auf dieser kurzen Strecke sollte doch wohl alles funktionieren", merkt Keul an.
So war die Situation im Raum Heilbronn am Morgen
Im Raum Heilbronn gab es massive Ausfälle vor allem bei den Stadtbahnlinien S41 und S42. Ebenfalls betroffen war der Regionalexpress zwischen Karlsruhe und Heilbronn oder die Westfrankenbahn nach Öhringen und Crailsheim. Nicht direkt vom Streik betroffen sind die Unternehmen Go-Ahead und SWEG. Trotzdem gab es auch Verspätungen auf Verbindungen Richtung Stuttgart oder in der Gegenrichtung auf der Frankenbahn.