Pro Region Heilbronn-Franken 25 Jahre alt: Initiative will Potenziale des Südwestens besser ausschöpfen
Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums von Pro Region Heilbronn-Franken bekennen sich Akteure aus Politik und Gesellschaft zu mehr gemeinsamem Engagement. Zum Beispiel beim Tourismus sei noch keine Einheit erreicht. Die stärksten Positionen im Überblick.

Die Initiative Pro Region Heilbronn-Franken will das Potenzial des Südwestens weiter ausschöpfen. Das ist der Tenor einer Podiumsdiskussion, die aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des eingetragenen Vereins in Eppingen stattgefunden hat. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Sport und dem Sozialwesen hatten sich am Dienstag im Bürgerzentrum Schwanen den Fragen der stellvertretenden Stimme-Chefredakteurin Tanja Ochs gestellt.
An dem Gespräch haben Landrat Norbert Heuser, Patrick Dufour von der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn, Stefan Schneider von der Caritas Heilbronn-Hohenlohe, MdL Klaus Ranger vom Sportkreis Heilbronn sowie Eppingens OB Klaus Holaschke als Vertreter des Gemeindetags teilgenommen.
Welche Defizite vor 25 Jahren zutage traten
Ein Grußwort richtetet die Erste Vorsitzende von Pro Region, Friedlinde Gurr-Hirsch, an die Podiums-Teilnehmer und an das Publikum. Sie erinnerte an die Hintergründe, vor denen vor 25 Jahren der Großunternehmer Reinhold Würth und der Gewerkschafter Frank Stroh Pro Region initiiert hatten. Damals hätten sich trotz wirtschaftlicher Gesamtstärke Schwächen auf verschiedenen anderen Gebieten gezeigt. Etwa bei der Bildung. "Es gab nur vier Hochschulplätze auf 1000 Einwohner", so die Netzwerkerin. Auch heute noch gebe es viel zu tun, zum Beispiel bei der gemeinsamen Tourismusvermarktung.
In der Diskussion betonten alle Teilnehmer die Notwendigkeit eines geschlossenen Auftretens. Ranger nannte die Ansiedlung des Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz (KI) in Heilbronn ein Beispiel, was gelingen könne, wenn eine Region zusammenstehe.
Warum es keine Ausrede mehr gibt, Glasfaser nicht auszubauen
Landrat Heuser appellierte, die Wirtschaft zukunftsfest aufzustellen. Dazu gehöre eine flächendeckende Ausstattung mit Glasfasernetzen. Das Angebot sei jeder Kommune unterbreitet worden, nicht zuletzt durch den von der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken unterstützten Ausbau der Deutschen Giganetz. Schneider appellierte, auch an die Menschen zu denken, die in der wirtschaftlich starken Region auf der Schattenseite stehen. Er warb dafür, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um Mitarbeiter im sozialen Bereich zu gewinnen.
Holaschke betonte die Notwendigkeit, "über den Tellerrand hinaus zu blicken" und Aufgaben gemeinsam zu meistern. Als Beispiel nannte er die interkommunale Besetzung von Gutachterausschüssen zur Bodenbewertung.
Am Ende der Veranstaltung warb Frank Stroh eindringlich dafür, dass die Industrie- und Handelskammer (IHK) wieder als Gesellschafterin von Pro Region ins Boot steigt. Der 76-Jährige gab zudem bekannt, gemeinsam mit Würth den Beiratsvorsitz von Pro Region im Herbst altersbedingt niederzulegen. Die Nachfolge sei "in trockenen Tüchern".