25 Jahre Bürgerinitiative Pro Region Heilbronn-Franken
Pro Region Heilbronn-Franken feiert den 25. Geburtstag. Ein passender Anlass also, um auf die Geschichte der Bürgerinitiative zurückzublicken, die aktuelle Situation der Raumschaft und um die künftigen Herausforderungen zu beleuchten.

Im Rahmen einer von Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer moderierten Podiumsdiskussion tauschten sich hierzu Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel, Stefan Ernesti, Leiter der Wirtschaftsförderung bei der Stadt Heilbronn, der Sportkreisvorsitzende Klaus Ranger sowie Friedrich Bretz vom Diakonischen Werk für den Stadt- und Landkreis Heilbronn in der Volksbank Heilbronn aus. Dabei wurde deutlich: Die Region ist gut aufgestellt, hat aber auch große Herausforderungen vor sich.
Ein "Wir-Gefühl" erschaffen
"Auch vor 25 Jahren war es eine schwierige Zeit", erinnerte Friedlinde Gurr-Hirsch, Vorsitzende der Bürgerinitiative, an die Anfänge im Jahr 1997, als Pro Region von Frank Stroh, damals Bevollmächtigter der IG Metall, und Dr. Reinhold Würth gegründet wurde: 4,3 Millionen Arbeitslose, die Globalisierung, eine auf den Kopf gestellte Alterspyramide. Man habe Pro Region gegründet, um ein "Wir-Gefühl zu schaffen.
"Wir können guten Gewissens sagen, dass wir die Zukunftsthemen immer rechtzeitig aufgespürt haben", so Gurr-Hirsch. Das wolle man auch weiterhin tun. Denn das Klima, die Transformation, die Digitalisierung und die Demografie würden die Region auch künftig vor große Hürden stellen. Welch großen Einfluss die Elektromobilität, der Glasfaser-Ausbau und das Thema Wasserstoff auf die Region haben, verdeutlichte ein Einspieler der Pro Region. Frank Stroh betonte darin, wie wichtig das Zusammenwirken der regionalen Akteure sei.
OB Harry Mergel: "Wir können noch besser werden"
Pro Region bestehe aus vielen Menschen, die sich leidenschaftlich einbringen und großartige Arbeit leisten, betonte OB Harry Mergel auf Heers Frage, wie er Pro Region nach 25 Jahren sehe. Mit dem KI-Park und IT-Studienangeboten schaffe man in der Region die Grundlage für die Transformation. Als Start-up-City könnten die Menschen hier zudem ihre Ideen von Selbständigkeit leben. "Aber wir können noch besser werden." Für den Glasfaserausbau und die Gewinnung von Fachkräften müssten alle an einem Strang ziehen. "Ist es ein großes Problem, dass die IHK nicht mehr bei der Wirtschaftsförderung WHF im Boot ist?", hakte der Moderator nach.
Mergel: "Ohne die IHK haben wir nur die halbe Kraft." Als Wirtschaftsförderer versuche er gute Rahmenbedingungen zu schaffen, so Stefan Ernesti. "Wir müssen den Branchenmix stärken." Er rechne damit, dass durch Homeoffice künftig nicht mehr so viele Büroflächen benötigt werden. "Dafür entstehen neue Formen wie Desk-Sharing." Er wünsche sich, dass Pro Region in der Zukunft noch mehr in politischen Gremien wie dem Gemeinderat und dem Kreistag wahrgenommen wird.
Nicole Graf: "In der Region ist ganz viel Licht"
Als Netzwerk sei die Bürgerinitiative ein wichtiger Player, wenn es darum gehe, Menschen für neue Berufsfelder zu qualifizieren, fand Klaus Ranger. Friedrich Bretz erklärte, auch wenn die Region gut aufgestellt sei, müsse der Gürtel künftig enger geschnallt werden. Durch die Inflation würden manche in Krisensituationen kommen. "Wir dürfen die Bürger nicht im Regen stehen lassen." Klaus Ranger betonte, es müsse mehr Geld in "richtige Sozialwohnungen" investiert werden. In ihrem Schlusswort zog Nicole Graf, Rektorin der DHBW Heilbronn, die Bilanz: "In der Region ist ganz viel Licht."