Heilbronner Versorgungsbetriebe sind auf Gas-Alarmstufe vorbereitet
Gas wird knapp seit dem Krieg in der Ukraine. Auch in der Region. Die Heilbronner Versorgungsbetriebe bereiten sich seit Wochen auf mögliche Krisenszenarien vor. Jetzt erfolgte auch der Appell an die Kunden, Gas zu sparen.
Die seit dem 14. Juni bestehende Kürzung der Gaslieferungen aus Russland und das weiterhin hohe Preisniveau am Gasmarkt haben zu einem Mangel im Gasnetz geführt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat deshalb die Alarmstufe im Notfallplan Gas aktiviert. Die Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) bittet deshalb Industrie, Gewerbe und Haushaltskunden, einen Beitrag zur Stabilisierung der Gasversorgung in der Region Heilbronn zu leisten.
Die Lage wird permanent beobachtet
"Wir sind auf die Szenarien vorbereitet", erklärt HNVG-Geschäftsführer Frank Schupp. Mit der Ausrufung der Frühwarnstufe sei das interne Krisenteam zusammengetreten, das die aktuelle Lage beobachte und bewerte, um schnell reagieren zu können. Außerdem habe sich das städtische Versorgungsunternehmen in den vergangenen Monaten hinsichtlich der Krisenvorsorge organisiert und regelmäßig an Übungen zum Thema Gaskrise teilgenommen.
Wem wird die Leistung zuerst reduziert?
Der Netzbereich der HNVG habe zwischenzeitlich die Kunden nach geschützten und nicht-geschützten Kunden kategorisiert. "Bei Kunden mit Alternativen zur Gasversorgung kann als erstes die Leistung reduziert werden", sagt Schupp. Außerdem gebe es Ausnahmen wie zum Beispiel bei der Wärmeerzeugung für Endkunden oder bei einer Hausmeisterwohnung.
Versorger entscheiden in eigener Verantwortung
Die Alarmstufe im Notfallplan Gas bedeutet, dass eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgungslage vorliegt, der Markt aber noch in der Lage ist, dies zu bewältigen, ohne dass Maßnahmen seitens der Bundesnetzagentur ergriffen werden müssen. Die Gasversorgungsunternehmen entscheiden in eigener Verantwortung, welche Maßnahme erforderlich und geeignet ist, um die Versorgung der Kunden so lange wie möglich zu gewährleisten. Dabei soll den Maßnahmen der Vorzug gegeben werden, die bei vergleichbarer Wirksamkeit die Umwelt und die Wirtschaft am wenigsten belasten.