Pro Bahn hält 29-Euro-Ticket im Nahverkehr für nicht finanzierbar
Skeptisch hat der Fahrgastverband Pro Bahn im Land auf die Forderung der Verbraucherzentralen reagiert, ein 29-Euro-Ticket als Dauer-Billigangebot im Nahverkehr einzuführen. Auch der VCD zweifelt an der Finanzierbarkeit und macht eine interessante Rechnung auf.
Seit Anfang Juni gibt es das 9-Euro-Ticket als Teil des Entlastungspakets. Zum Niedrigpreis bringt es bundesweit freie Fahrt im Nah- und Regionalverkehr und wird rege genutzt. Der Haken: Die Aktion endet im September. Jetzt fordert der Bundesverband der Verbraucherzentralen ein Anschlussangebot in Form eines 29-Euro-Monatstickets für den Bahnverkehr.
Pro Bahn: Qualität muss stimmen
"Die Billigangebote würden Milliarden kosten", zeigt sich Stefan Buhl skeptisch. Der Landesvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn verweist auf den hohen Investitionsbedarf im Schienennetz: "Es bringt nichts, die Leute anzulocken, wenn man sie dann nicht mit hoher Qualität transportieren kann."
VCD fürchtet Löcher bei Finanzierung
Freie Fahrt für 29 Euro im Monat? "Das wäre schön, ist aber so nicht finanzierbar", sagt auch Matthias Lieb, Landesvorsitzender des ökologisch orientierten Verkehrsclubs VCD. Er verweist darauf, dass die 9-Euro-Aktion den Bund 2,5 Milliarden Euro kostet. Zehn Milliarden Euro betragen die jährlichen Einnahmen aus den Ticketverkäufen. Also mehr als 800 Millionen Euro im Monat. Um das zu erreichen, müssten fast 30 Millionen solcher Abos verkauft werden - unrealistisch, findet Lieb.