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Preischeck in den Supermärkten der Region: Es wird noch teurer

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Die Preise für Lebensmittel dürften weiter steigen, sobald der Ukraine-Effekt kommt. Unser Preischeck in der Region zeigt bisher kaum Ausreißer in den Supermärkten.

von Jürgen Paul und Julian Ruf
Lebensmittel liegen in einem Einkaufswagen.
Lebensmittel liegen in einem Einkaufswagen.  Foto: Fabian Sommer/dpa

Teuerungen bei Energie und Lebensmitteln besorgen die Bundesbürger zunehmend. 87 Prozent der Deutschen zeigen sich in einer aktuellen Umfrage für die Postbank "sehr beunruhigt" oder "etwas beunruhigt" von den steigenden Preisen. Nur acht Prozent sind nicht besorgt. Angesichts der hohen Inflationsrate von 7,3 Prozent im März und den immer neuen Preisrunden im Lebensmitteleinzelhandel sind die Sorgen der Bürger nachvollziehbar.

Verzögerung bei den Preiserhöhungen

Erst in dieser Woche hatte Preisführer Aldi erneut weitere Produkte wie Fleisch, Wurst und Butter verteuert - die Konkurrenz zieht üblicherweise rasch nach. Weitere Preiserhöhungen sind Experten zufolge unvermeidlich, da die Engpässe, etwa bei Getreide in Folge des Ukraine-Krieges, erst in den kommenden Monaten wirklich spürbar werden. Es wird also ziemlich sicher noch teurer für die deutschen Verbraucher.


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Lebensmittel sollen gesünder werden


Doch wie sieht es in den Supermärkten vor Ort tatsächlich aus? Und was sagen die Verbraucher? Die Stimme-Redaktion hat in den vergangenen Wochen einen Preischeck gemacht - mit erstaunlichen Resultaten. Die Redakteure haben am 18. und 25. März sowie am 5. April in Heilbronner Märkten von Aldi, Lidl, Kaufland, Rewe und Edeka die Preise von zehn Lebensmitteln des täglichen Bedarfs notiert. Und dabei festgestellt, dass sich nahezu kein Produkt verteuert hat. Joghurt, Milch, Kaffee, Schokolade, Gouda, Toastbrot oder Spaghetti blieben über diese Dauer auf dem selben Preisniveau - und unterscheiden sich selbst zwischen den verschiedenen Supermärkte kaum.

Preissprünge gab es hingegen bei der jeweils günstigsten Butter, die im Schnitt von 1,65 Euro auf 1,99 Euro teurer geworden ist. Das ist eine Zunahme um 20,6 Prozent. Auch Mehl Typ 405 ist deutlich teurer geworden, wenn es überhaupt noch verfügbar ist. Kostete ein Kilogramm im März noch meist 45 Cent, liegt der Preis bei einem Euro oder mehr. Vielerorts ist dieses gängige Mehl jedoch ausverkauft, ebenso wie Thomy Sonnenblumenöl. Trotz der Kontingentierung durch die Händler ist dieses Markenprodukt derzeit in den besuchten Märkten nicht erhältlich. Die Preisschilder an den Regalen (2,49 bis 2,99 Euro pro Flasche) zeugen aber davon, dass es bei Sonnenblumenöl bislang keinen Preisschub gegeben hat.


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Geballter Unmut

"Die Preise sind eine Unverschämtheit. Die Politik sollte sich schämen, natürlich legen wir Vorräte an", äußert sich Smiljana Banicek brüskiert. Die Heilbronnerin sieht durch die steigenden Preise vor allem Familien und Menschen mit Kindern betroffen. "Kindernahrung und Windeln sind teurer geworden, eigentlich alles. Die Löhne und das Kindergeld bleiben gleich, das ist nicht familienfreundlich. Die Zeiten, in denen es abends mal ein Steak gab, sind für viele vorbei. Auch die Badewanne bleibt bei uns leer, Fernseher und andere Geräte werden öfters ausgeschaltet."

Eine ähnliche Meinung vertritt Andreas Amurllahi: "Grundlebensmittel kaufe ich auf Vorrat. Das ist für mich eine Vorsichtsmaßnahme. Ich schränke meinen Fleischkonsum etwas ein und achte vermehrt auf das, was ich kaufe. Fleisch gibt es dann eben nur noch zu besonderen Anlässen im Restaurant."


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Frank Taubitz aus Heilbronn achtet jetzt ebenfalls auf die Preise. "Ich halte die Einkäufe zusammen und strecke die Lebensmittel etwas. In der Wohnung habe ich nur noch eine Heizung an." Die Heilbronnerin Elena Hiller sieht die höheren Preise nicht so eng. "Selbstverständlich merkt man die Preisanstiege auf dem Kassenzettel. Ich kaufe daher nur noch das, was ich brauche. Im Energieverbrauch schränke ich mich dafür eher nicht ein", sagt sie.

Umweltschutz

"Es wird ein zu großer Hype um die Preise gemacht," stört sich eine Verbraucherin aus dem Heilbronner Landkreis, die nicht namentlich genannt werden möchte. "Ich ändere nichts an meinem Einkaufverhalten. Lebensmittel haben ihren Preis. Bei Nahrungsmitteln und Energie achte ich auf den Umweltschutz und nicht auf die Kosten."

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