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Lehrer geben ihre Hobbys preis: Das kommt bei Schülern an

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Erfolgreiche Sportler und Sängerin stehen vor den Klassen: Mit ihrem Engagegement machen Lehrer der Josef-Schwarz-Schule in Erlenbach vielen Kindern Mut.

Sehen sich auch Lehrer als Vorbilder an (von links): Jakob Baum, Ivan Elliot, Cristina Baglio und Nikola Grgic. Foto: Simon Gajer
Sehen sich auch Lehrer als Vorbilder an (von links): Jakob Baum, Ivan Elliot, Cristina Baglio und Nikola Grgic. Foto: Simon Gajer  Foto: Gajer, Simon

Tagsüber unterrichten sie Deutsch, Französisch oder Englisch. In ihrer Freizeit nehmen sie als Kraftsportler an der Calisthenics-WM teil, singen auf Hochzeiten oder trainieren die erste Fußballmanschaft der Sport-Union Neckarsulm. Das Privatleben einiger Lehrer ist für die Schüler und Eltern der Josef-Schwarz-Schule in Erlenbach kein Geheimnis. Davon profitieren viele im Alltag. "Alle begegnen sich auf Augenhöhe", sagt Schulleiterin Isabell Weipert.


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Cristina Baglio sang beim Elternabend, alle kannten schnell das Hobby der Lehrerin, mit dem sie sich auch in den sogenannten Clubstunden der Schule einbringt. Ihrer Ansicht nach ist es gut, dass die Kinder die Lehrerin nicht nur über den normalen Unterricht erleben. "Ich habe das Gefühl, dass wir nahbarer sind." Sie ist überzeugt davon, dass Schule auch dadurch zu einem lebendigeren Ort werden könne. Cristina Baglio blickt auf ihre Schulzeit zurück, in der man wenig vom Lehrer wusste. Durch die eigene Offenheit könne man Kinder begeistern, sagt sie: "Traut euch mehr zu."

In der Erlenbacher Schwarz-Schule haben Kinder von manchen Lehrern ein ganz anderes Bild

Das sieht Calisthenics-Sportler Jakob Baum genauso. "Es gibt ein ganz anderes Bild von uns", erzählt der Kraftsportler. Es können gerade Kleinigkeiten sein, durch die es in der Schule offener werde. Bei ihm heißt das beispielsweise: In den Pausen kommt es im Freien manchmal zum Wettstreit, wer länger an den Geräten hängen kann.


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Zugleich sieht Jakob Baum es auch als Chance an, die Kinder anders zu motivieren: Er erzählt von seiner Kindheit, dass er im Turnen nicht gut gewesen sei und dass in seinem Erfolg viel Arbeit stecke. Das münzt er auf Schule um - beispielsweise wenn ein Schüler Mathe nicht liebe, aber genau das Fach für den angestrebten Beruf wichtig sei. Jakob Baum ist kein Freund des Ausdauertrainings, erzählt er dann, "aber ich brauche es". Ihm ist es zugleich ein Anliegen, dass sich Kinder für etwas begeistern, ein Hobby haben, für das sie brennen. "Sport gibt mir Ausgleich", sagt er.

Die Lehrer können zu Vorbildern für Kinder werden

Natürlich stecken Lehrer in einer Rolle, müssen fordern und bewerten, erzählt Nikola Grgic, Fußballtrainer der Sport-Union. Weil alle von Hobbys und Aktivitäten in der Freizeit wüssten, würden sie von den Kindern anders wahrgenommen. Zugleich gingen die Lehrer anders auf die Schüler zu. "Mich interessiert der Mensch dahinter." Nikola Grgic ist überzeugt davon, dass die Schüler viel davon haben, dass ihnen die Lehrer von den Hobbys erzählen: Die Kinder suchten nach Vorbildern. Manchmal aber müsste er sie fast schon ausbremsen, dann sehen sie im Lehrer in erster Linie den Trainer, dem sie noch motivierter ihr Können zeigen wollen und der ihnen Tipps geben möge.


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In Würzburg oder Ludwigsburg hat der US-Amerikaner Ivan Elliot schon Basketball gespielt, auch in Italien oder Lettland war er Spieler, jetzt ist er an der Schwarz-Schule tätig. Klar, dass er bei Basketball gefragt ist, und er macht es gern. "Es ist gut, wenn die Schüler ihre Lehrer besser kennen." Vorbild könne er beim Sport und bei den Sprachen sein - weil er Deutsch lernt. Sein Appell, sollte es bei einem Schüler mal nicht klappen: "Du musst dir weiter vertrauen."

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