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Hitzefrei: Diese Regelungen gelten an den Schulen in der Region

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In den heißen Sommertagen blicken Rektoren wieder auf die Thermometer. Auch Schüler fragen sich: Gibt es Hitzefrei? Was sich an heißen Tagen im Unterricht ändert, haben uns einige Schulleiter verraten.

Wasser marsch: Am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Neckarsulm läuft der Rasensprenger in den längeren Pausen.
Wasser marsch: Am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Neckarsulm läuft der Rasensprenger in den längeren Pausen.  Foto: Seidel, Ralf

Bei Temperaturen um 30 Grad sehnen sich viele Kinder und Jugendliche nach einer Auszeit im Freibad. Hitzefrei gibt es nach wie vor an vielen Schulen in der Region, einen pauschalen früheren Schulschluss aber nicht.

Wasser marsch: Das heißt es in den längeren Pausen am Alber-Schweitzer-Gymnasium (ASG) in Neckarsulm. Dort läuft ein Rasensprenger, und das kühle Nass genießen die Schüler.


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Bei Hitzefrei gilt am ASG in Neckarsulm ein anderer Takt

Marco Haaf als Geschäftsführender Schulleiter der Neckarsulmer Schulen hat seinen Kollegen mitgeteilt, dass es Hitzefrei gibt - und die wiederum entscheiden dann selbst, wie sie damit umgehen. Am ASG finden nach wie vor alle Stunden statt, allerdings in einem anderen Takt.

Die Doppelstunde dauert 70 statt 90 Minuten, die Pausen sind nur noch 15 statt 20 Minuten lang: Der Schultag wird dadurch kürzer und endet spätestens um 15.10 Uhr. Sonst ist die elfte Stunde um 17 Uhr rum. "Lehrer sind zufrieden, Schüler sind zufrieden, es kommt überall gut an", sagt Marco Haaf.

Schulgebäude können nachts mitunter nicht abkühlen 

Spontan will Marco Haaf nicht festlegen, dass Hitzefrei möglich ist: Grund sind Mensen, die sich darauf einstellen müssen. Zur Verwunderung zahlreicher Eltern galt Hitzefrei auch am kühlen Mittwoch. Marco Haaf: Die Gebäude kühlten nicht ab, Fenster müssten nachts geschlossen sein.

In Bad Friedrichshall gibt Anja Blüm als Geschäftsführende Schulleiterin das Hitzefrei-Okay an ihre Kollegen. "Ich muss jeden Tag abwägen", begründet die Rektorin der Duttenberger Grundschule ihr zögerliches Verhalten. Grund dafür sei, dass sie die Zeit bis zu den Sommerferien berücksichtigt - schließlich könnte es bis zum letzten Schultag ähnlich heiß bleiben, und dann gelte Hitzefrei noch für mehrere Wochen. Wenn schon kein Unterricht ausfällt, so bittet sie ihre Kollegen, wenigstens die Hausaufgaben zu kürzen.

Darauf achten Grundschulen in Bad Friedrichshall

In Bad Friedrichshall gibt es Grundschulen, in denen der Ganztagsbetrieb verpflichtend für alle Kinder stattfindet. Da könnten mittags keine Stunden ausfallen, es fänden aber manchmal angepasste Angebote statt. Andere Grundschulen bieten nur eine Nachmittagsbetreuung. Die bestehe auch bei Hitze, wie etwa bei Anja Blüms Grundschule. "Die Betreuung bis 16 Uhr ist gewährleistet." Anja Blüm treibt zugleich eine weitere Frage um: Wie geht man zukünftig mit der Hitze in Schulen um, wenn die Sommer heißer werden?

Toiletten seien schon jetzt kaputt, Fenster undicht, dann wären Investitionen in Klimaanlagen wohl nur eine Kür, sagt Viviane Kalisch, Vorsitzende des Heilbronner Gesamtelternbeirats. Sie sieht trotzdem den Schulträger in der Pflicht, auf wärmere Sommer zu reagieren. In Heilbronn kennt sie Grundschulen, die derzeit auf Nachmittagsunterricht verzichten. Das sei angekündigt worden, lobt sie. "Für Eltern ist wichtig, dass es planbar ist."

Eppingen hat Busverbindungen im Blick

Weiterführende Schulen in Eppingen verzichten auf Nachmittagsunterricht, böten aber eine Notbetreuung an, sagt der Geschäftsführende Schulleiter Günter Schimek. Zu beachten sei, dass Kinder nach Hause kommen müssten. Viele Mädchen und Jungen des großen Schulstandorts kommen mit Bussen und Stadtbahnen in den Unterricht.

Günter Schimek leitet die Kraichgauschule, ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum im Stadtteil Elsenz. Einen früheren Schulschluss gebe es bei ihm auch an heißen Sommertagen nicht, weil Eltern auf die Betreuung ihrer Kinder und die Schüler auf Busse für den Schulweg angewiesen seien. "Wir achten aber schon darauf, dass es für Kinder angenehm ist", sagt der Rektor. Manchmal geht es dann auch in den kühlen Keller.

"Jedes Schulhaus hat so seine Tücken", sagt Melanie Haußmann, Geschäftsführende Schulleiterin in Heilbronn. Beispielsweise gibt es Schulen mitten in der Stadt an Hauptverkehrsachsen, in denen nur schlecht gelüftet werden könne. Andere Standorte im Grünen könnten hingegen Fenster aufreißen, querlüften und so die Zimmer kühlen.

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