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In Heilbronn hat fast jedes ukrainische Kind einen Schulplatz

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Die Vermittlungsquote von ukrainischen Flüchtlingen in Heilbronner Schulen liegt bei 97 Prozent. Stadträte loben die Integrationsleistung. Die Schulenn brauchen aber mehr qualifiziertes Personal.

Ukrainische Schüler lernen beim Matheunterricht in der Integrationsklasse des Justinus-Kerner-Gymnasium. Foto: Archiv
Ukrainische Schüler lernen beim Matheunterricht in der Integrationsklasse des Justinus-Kerner-Gymnasium. Foto: Archiv  Foto: Veigel

Möglichst schnell allen geflüchteten Kindern und Jugendlichen ein Bildungsangebot machen, ist laut Sozialbürgermeisterin Agnes Christner das Ziel der Stadt Heilbronn. Die aktuelle Vermittlungsquote für Flüchtlinge aus der Ukraine liegt bei den Schulen insgesamt bei 97 Prozent.

"Es läuft supergut in unserer Stadt", sagte Dieter Thumm, geschäftsführender Schulleiter der beruflichen Schulen, in der jüngsten Sitzung des Bildungsbeirats im Rathaus.


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Kinder aus der Ukraine haben unterschiedliche Voraussetzungen

In Heilbronn sind derzeit 418 ukrainische Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter gemeldet. Davon haben 404 Flüchtlinge einen Schulplatz erhalten. "Darauf sind wir stolz", sagte Karin Schüttler, Leiterin des Schul-, Kultur- und Sportamts. Denn bei der Vermittlung ginge es nicht nur um die große Zahl.

Vielmehr brächten die Kinder und Jugendlichen ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Schullaufbahnen mit, so die Amtsleiterin. Dies alles unter einen Hut zu bringen, sei nur möglich, weil "die Schulen unglaublich engagiert sind".

Stadträte sparen nicht mit Lob

"Es ist für uns alle eine Kraftanstrengung, diesen Kindern eine Zukunft zu bieten", sagte Sozialbürgermeisterin Agnes Christner. Umso mehr als die Stadt Heilbronn in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 1000 zugewanderte Schüler aus allen Nationen zusammengerechnet in den Schulen untergebracht hat. Entsprechend sparten die Vertreter im Ratsrund auch nicht mit Lob.

Seinen Dank an die Verwaltung sowie an die Träger von Schulen und Kindertagesstätten sprach CDU-Fraktionschef Thomas Randecker aus. Besonders die Lehrer seien hervorzuheben, "die diese Aufgabe täglich vor Ort stemmen", so Randecker. "Man kann den Dank gar nicht groß genug aussprechen", ergänzte Herbert Burkhardt. Der Stadtrat der Freien Wähler sagte aber auch: "Wir sind jetzt am Scheitelpunkt angekommen."

Die Grundschulen stemmen von allen Schulen am meisten

162 ukrainische Kinder sind in den Grundschulen untergebracht. Es folgen 157 ukrainische Kinder und Jugendliche in der Sekundarstufe I, in den beruflichen Schulen sind es 65 ukrainische Schüler. Lediglich neun Jugendliche wurden an Gymnasien vermittelt.

Acht Schüler haben die Erlaubnis zur Teilnahme am Online-Unterricht in ihrem Heimatland. Sie stehen davor, ihren Abschluss zu machen. Zwei Kinder sind in einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) untergebracht.

Testergebnisse entscheiden über die Zuteilung

Welche Schulen die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine besuchen, ergibt sich laut Karin Schüttler aus den Testergebnissen, die sie vor der Zuteilung erzielt haben. Die meisten müssten erst einmal in Vorbereitungsklassen die deutsche Sprache lernen, um dem Unterricht überhaupt folgen zu können.

"Es gelingt wenigen zugewanderten Schülern, direkt auf ein Gymnasium zu gehen", so die Leiterin des Schul-, Kultur- und Sportamts. Bei der Zuteilung der Grundschulen würde darauf geachtet, dass die Einrichtungen wohnortnah seien.

Hauptproblem für die Schulen ist zu wenig qualifiziertes Personal

"Es geht relativ geräuschlos in Heilbronn", würdigte Burkhardt die Integrationsleistung der Stadt. Schwierigkeiten gibt es dennoch. Dabei mangelt es nicht einmal am Raum.

"Wir brauchen Menschen", sagte Antje Kerdels, Rektorin des Robert-Mayer-Gymnasiums und geschäftsführende Schulleiterin der Heilbronner Gymnasien. "Wir haben engagierte Kräfte", sagte Kerdels. Das Hauptproblem sei aber, genügend qualifiziertes Personal zu bekommen.

Ukrainische Kinder in Kindertagesstätten

Derzeit sind 116 ukrainische Kinder zwischen einem und sieben Jahren in Heilbronn registriert. Laut Joachim Nerpel, stellvertretender Leiter des Amts für Familie, Jugend und Senioren, hat die Verwaltung alle Familien angeschrieben, die sich haben vormerken lassen. Aktuell sind 72 Kinder in Tageseinrichtungen untergebracht. 24 werden in Spielgruppen betreut. 20 Familien seien zwischenzeitlich umgezogen oder hätten das Angebot abgelehnt.

 

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