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Land fördert Quartiersgarage im Neckarbogen in Heilbronn

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Im Heilbronner Stadtviertel Neckarbogen entsteht ein Parkhaus mit 195 E-Ladeplätzen. Außerdem sollen in der Quartiersgarage unter anderem Fahrräder und Sharing-Angebote Platz finden. Auf das Dach kommt eine Photovoltaik-Anlage.

von Annika Heffter
2023 soll die Garage im Neckarbogen mit 14 Parkebenen fertig sein. Von 650 Parkplätzen werden 195 mit E-Ladesäulen ausgestattet.
Visualisierung: Wittfoht Architekten
2023 soll die Garage im Neckarbogen mit 14 Parkebenen fertig sein. Von 650 Parkplätzen werden 195 mit E-Ladesäulen ausgestattet. Visualisierung: Wittfoht Architekten  Foto: Wittfoht Architekten, Stuttgart

Multifunktional soll sie werden, mit 195 E-Ladeplätzen und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach: die neue Quartiersgarage im Neckarbogen. Geplant ist bisher, dass sie Ende 2023 fertig und in Betrieb ist. Das Projekt in dem neuen Heilbronner Stadtviertel und ehemaligen Buga-Gelände wird nun auch vom Land gefördert - mit zwei Millionen Euro.

Orte schaffen, wo vernetzte Mobilität stattfindet

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hatte einen Förderaufruf für "E-Quartiershubs" gestartet, um die E-Ladeinfrastruktur schneller und großflächiger auszubauen und "Orte zu schaffen, wo vernetzte Mobilität stattfindet", sagt Verkehrsminister Winfried Hermann bei der digitalen Förderbescheidübergabe.

 


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Heißt konkret: In den geförderten Parkgaragen sollen nicht nur Autos unterkommen, sondern es sollen zum Beispiel auch Fahrräder oder E-Scooter parken und Verkehrsmittel zum Ausleihen, also Sharing-Angebote, bereitstehen.

Außer Heilbronn bekommen auch Stuttgart und Ulm eine Förderung, wenn auch vom Betrag her nicht so hoch. Das, erklärt der Verkehrsminister, liege daran, dass die Garage "in Heilbronn komplett neu gebaut wird". Und das koste eben mehr, als ein bestehendes Parkhaus aufzurüsten.

Parksituation soll sich durch Garage entspannen

Auch wenn die Stadt den Neckarbogen von vorneherein als "autoarmes Quartier" geplant hat, ist der Stellplatzbedarf dennoch hoch. Die Parksituation in dem Viertel war zeitweise sehr angespannt, da Tiefgaragenplätze nicht ausreichten und dauerhaftes Parken auf der Paula-Fuchs-Allee nicht möglich war.

 


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Anwohner forderten, ein versprochener Interimsparkplatz auf noch unbebauter Schotterfläche müsse unbedingt her. Bis die Quartiersgarage fertig ist, steht diese Übergangslösung nun seit einigen Monaten bereit.

1300 Stellplätze werden gebraucht

"Laut Bedarfsermittlung der Stadtverwaltung besteht im Neckarbogen ein Stellplatzbedarf von rund 1300 Stellplätzen, welcher mit dem Neubau der Quartiersgarage zu einem großen Teil gedeckt werden soll", teilen die Stadtwerke Heilbronn (SWHN) mit, die das Bauprojekt umsetzen.

 


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650 Stellplätze soll die Garage bieten, davon 195 E-Ladeplätze. Die Hoffnung ist also, dass sich das Parkdruck-Problem im Neckarbogen mit der multifunktionalen Garage nachhaltig löst. "Der öffentliche Raum im Neckarbogen soll frei von ruhendem Verkehr sein und für Bewohner und Besucher des Stadtquartiers zur Verfügung stehen", teilt die Stadt mit.

Letztendlich sieht das Mobilitätskonzept für das Viertel vor, dass der Autoverkehr 30 Prozent und Fußgänger- und Radverkehr sowie öffentliche Verkehrsmittel 70 Prozent ausmachen sollen. Dementsprechend betont die Stadt auch, dass das neue Quartiersparkhaus eine öffentliche Garage werde, in der nicht nur etwaige Zweitwagen der Anwohner Platz finden sollen, sondern "in dem Kunden von Gewerbetreibenden, Besucher und auch Bewohner parken können".

Ökologisch sinnvolle Nutzung und Energiegewinnung geplant

Zudem soll die Garage vielfältig genutzt werden. "Von vorneherein war klar, dass dort viele Mobilitätsformen beherbergt werden sollen", erklärt Bürgermeister Martin Diepgen. "Im Erdgeschoss wird es Sharing-Angebote geben", berichtet auch Erik Mai, der Geschäftsführer der SWHN.

E-Bikes, Lastenfahrräder, Fahrradstellplätze, Umkleidekabinen und eine Paketstation sollen dort unter anderem unterkommen. Die Angebote würden dort platziert, "damit sie gleich sichtbar sind", erzählt Mai.

Zusätzlich, erklärt der Geschäftsführer, werde eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Garage installiert, "um 100 Prozent ökologisch regeneratives Laden" zu ermöglichen. Neben dem Beitrag zur Versorgung der E-Ladeinfrastruktur soll die Anlage auch die Wärmeversorgung des Quartiers ergänzen.

Das Land übernimmt mit der Förderung die Schaffung der 195 E-Ladeplätze. Doch auch die restlichen Parkplätze in der Garage, betont Erik Mai, würden von der Infrastruktur her so vorbereitet, dass sie künftig als E-Ladeplätze dienen können.

Planung

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Heilbronn hat für die konkrete Planung der Quartiersgarage grünes Licht gegeben. Baubeginn ist für Ende 2022 geplant, die Fertigstellung bis Ende 2023. Die Stadtwerke schätzen die Baukosten derzeit auf rund 18 Millionen Euro. Das Stuttgarter Architekturbüro Wittfoht hat die Garage mit der modernen Fassade entworfen.

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