Diakonie baut im Neckarbogen statt auf dem Fuchs-Areal
An der Paula-Fuchs-Allee im Neckarbogen baut die Diakonie einen Neubau für Senioren. Spatenstich für die Zwei- und Dreizimmerwohnungen soll Anfang 2022 sein. Investiert wird zum Teil der Erlös aus dem Verkauf des Fuchs-Areals.

Das Kapitel "Bebauung Fuchs-Areal" an der Jägerhausstraße in Heilbronn hat die Diakonie nach nunmehr sieben teilweise nervenaufreibenden Jahren geschlossen. Der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirchen wendet sich nach dem Verkauf des rund 1,3 Hektar großen Grundstücks im Osten der Stadt an die Hertner Holding GmbH nun einem neuen Bauprojekt zu: An der Paula-Fuchs-Allee im Neckarbogen wird das Diakonische Werk Heilbronn einen seniorengerechten, barrierefreien Neubau errichten. Spatenstich soll nach den Worten von Diakonie-Geschäftsführer Karl Friedrich Bretz im Frühjahr des kommenden Jahres sein.
Dem Willen der Stifter wird entsprochen
Damit erfüllt die Diakonie, die sich treuhänderisch um die gemeinnützige Stiftung "Seniorenstift Fuchs" kümmert, eine wichtige Voraussetzung. So sieht der Stiftungszweck die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege sowie kirchlicher Zwecke vor. Außerdem sollen nach dem Willen der Stifter Wolfgang und Dietrich Fuchs hilfsbedürftige Personen insbesondere durch die ideelle und finanzielle Hilfe des Kreisdiakonieverbands Heilbronn unterstützt werden.
Um diese Vorgaben finanziell erfüllen zu können, werden zum einen Erlöse aus dem Stiftungsvermögen, zum anderen Mittel aus rentierlichen Anlagen herangezogen. Dazu zählt auch der nunmehr geplante Neubau im Neckarbogen, der so aufgrund von Nachbarschaftseinsprüchen und Denkmalschutzvorgaben neben der denkmalgeschützten Villa Fuchs an der Straße Am Seelesberg unrealisierbar geworden war.
Durch den Verkauf gutes Geld verdient
"All diese Überlegungen haben in uns den Entschluss reifen lassen, das Gelände zu verkaufen", begründet Karl Friedrich Bretz die Entscheidung. In einer offenen Ausschreibung, auch mit Zustimmung des Oberkirchenrats, habe man das Grundstück auf den Markt gebracht. "Dem Ansinnen eines Heilbronner Maklers, ihm das Areal ohne Ausschreibung für fünf Millionen Euro unter der Hand zu überlassen, haben wir abgelehnt", sagt Bretz. Verkauft wurde das Filetgrundstück letztendlich für rund 6,5 Millionen Euro. Seitdem steht das Gelände unter verschärfter Beobachtung von Anwohnern.
Es entstehen insgesamt zehn Wohnungen
Nach den Plänen des Architekturbüros Vogt. Heller aus Neckarsulm entsteht im Neckarbogen ein fünfgeschossiger Neubau mit insgesamt zehn Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit Größenzuschnitten zwischen 50 bis 60 Quadratmetern sowie ein Gemeinschaftsraum für Diakonieangebote, der aber auch für externe Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird. Auch der Dachgarten kann gemietet werden.
Bei der Gestaltung der zehn neuen Wohnungen, die einmal vermietet werden, arbeitet Karen Thanhäuser, Gerontologin und Leiterin der Altenarbeit bei der Diakonie, mit. Für Geschäftsführer Karl Friedrich Bretz ein zentraler Baustein des Gesamtkonzeptes: "Ihre Erfahrungen tragen wesentlich mit dazu bei, dass die Wohnungen so gestaltet werden, dass für ältere Menschen der Verbleib auch bei Pflegebedürftigkeit eines Partners möglich ist."
Ein Traum geht in Erfüllung
So hätten Wohn- und Schlafzimmer eine hohe Wohnqualität und auch die Bäder würden so gestaltet, dass für eine Pflegekraft ausreichend Platz vorhanden sei. Für Karl Friedrich Bretz erfüllt sich mit dem Projekt, das Kosten im mittleren einstelligen Millionenbereich erforderlich macht, ein Traum: "Ich hätte mir nie träumen lassen, dass das Diakonische Werk einmal im Neckarbogen baut."



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