Kameras scannen Autokennzeichen beim Kaiser's-Turm
Erneut wird das Parken beim Kaiser's-Turm überwacht. Die Firma Parkdepot aus München hat die Aufgabe vor Kurzem übernommen. Sie geht anders vor, als die vorher beauftragte Firma.
Nach einigem Ärger in der Vergangenheit werden die Parkplätze beim Kaiser's-Turm in Heilbronn erneut überwacht. Dauerparker sollen ferngehalten werden, ohne dass Kunden der ansässigen Geschäfte ein Knöllchen droht. Eine Parkscheibe brauchen sie nicht. Kameras erfassen die Fahrzeugkennzeichen. Wer die zulässige Parkdauer von drei Stunden überschreitet, erhält eine Strafe von 20 Euro.

"Die erneute Überwachung wurde eingeführt, weil Dauerparker die Kundenparkplätze belegten", sagt Claudia Gurt, Pressesprecherin von Kölle Zoo. Die Fläche sei als Park-and-Ride-Platz missbraucht worden. "Das war ein Riesenproblem."
Parkplatz wird nachts zum Treffpunkt
Susann Büttner vom Friseurgeschäft Hairloft findet die neue Regelung gut. Drei Stunden reichten völlig, um einzukaufen und zum Friseur zu gehen. Notwendig sei die Überwachung auch, weil sich nachts überwiegend junge Menschen mit ihren Autos dort treffen. Vergangenes Wochenende sei es schlimm gewesen. Die Gruppen hätten haufenweise Müll hinterlassen. Die Reinigung des Geländes bezahlten die ansässigen Mieter über die Nebenkosten. Büttner hofft, das neue Kontrollsystem schrecke jene ab, die dort nichts zu suchen hätten.
Die Firma Parkdepot aus München ist für die Überwachung beim Kaiser's-Turm verantwortlich. Deren digitales System scannt ausschließlich die Nummernschilder bei Ein- und Ausfahrt und berechnet die Parkdauer. "Es findet keine laufende Videoüberwachung durch Speicherung von Videomaterial und keine Erfassung von Audiospuren statt", sagt Felix Stöhr, Sprecher von Parkdepot. Ihm zufolge werden die Daten nach 48 Stunden gelöscht. Erst bei einem Verstoß erfolge eine Halterabfrage beim Kraftfahrtbundesamt.
Wenn der Musikpark öffnet, ergibt sich eine neue Lage
In der Vergangenheit kommt es beim Kaiser's-Turm wiederholt zu Ärger. 2019 wird der Parkplatz unter den Besuchern der Bundesgartenschau als Geheimtipp für kostenloses Parken gehandelt. Kunden weichen auf weiter entfernt liegende Parkplätze aus. "Wer einen Welpen hatte und eine Vollausstattung kaufte, musste seine Einkäufe weit tragen", sagt Gurt. Eine externe Firma wird mit der Überwachung beauftragt. Damals ist das Prozedere so, dass Kunden eine Strafe von 30 Euro zahlen, wenn sie die Parkscheibe vergessen. Nach Protesten etlicher Kunden wird die Zusammenarbeit mit der beauftragten Firma beendet.
Seit wenigen Wochen nun ist Parkdepot im Einsatz. Zurzeit sieht die Regelung am Kaiser's-Turm ein absolutes Halteverbot nach Geschäftsschluss vor. Sollte der Musikpark nach der Pandemie wieder öffnen, lasse sich das System problemlos an die neue Situation anpassen, sagt Stöhr. Es gebe Lösungen, um Diskobesuchern das Parken zu ermöglichen und Nichtclubgänger vom Gelände fernzuhalten.