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Baden-Württemberg öffnet Terminvergabe trotz Impfstoff-Knappheit

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Supermarktmitarbeiter oder andere Beschäftigte der "kritischen Infrastruktur" sollen ab Mitte Mai bei der Impfterminvergabe zum Zug kommen. Daran hält das Land nach Stimme.de-Informationen fest, obwohl viele Kreisimpfzentren derzeit wegen Impfstoffmangels kaum ausgelastet sind. Bereits vereinbarte Termine würden eingehalten, heißt es aus Stadt und Landkreis Heilbronn.

Baden-Württemberg hatte schrittweise begonnen, die Impfterminvergabe für weitere Personenkreise zu öffnen. Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sind bereits seit Ende April an der Reihe, jetzt sollen weitere Gruppen aus der sogenannten Priorität drei dazukommen, darunter beispielsweise Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel oder Personen, die in besonders relevanter Position in bestimmten Bereichen der kritischen Infrastruktur tätig sind, etwa in der Energieversorgung.


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Landkreis Heilbronn: Derzeit kaum Chancen, neue Termine zu ergattern

Die Öffnung hatte das Land angekündigt. Zuletzt mehrten sich aber die Zweifel, weil der Nachschub mit Impfstoff stockt und viele Kreisimpfzentren weit von der vollen Auslastung entfernt sind. Das Zentrum des Landkreises Heilbronn in Ilsfeld-Auenstein hat derzeit nur an drei oder vier Tagen geöffnet. Mehr geht nicht. "Wir haben keinen Impfstoff", sagt eine Sprecherin des Landratsamts. Alle bereits vergebenen Erst- und Zweittermine würden eingehalten. Die Chance, derzeit einen neuen Termin zu ergattern, sei aber gering. 

Sozialministerium hofft auf höhere Liefermenge im Juni

Derzeit werden nach Angaben des Sozialministeriums wöchentlich 330.000 Impfdosen nach Baden-Württemberg geliefert. Das Land hofft, dass sich diese Zahl im Juni auf eine Million Dosen erhöht. Das Kontingent für die Impfzentren der Länder habe der Bund festgeschrieben. Zeitgleich bezögen Ärzte Impfstoff über den Pharmagroßhandel, riefen aber gar nicht so viel ab, wie geliefert werden könnte. Diese Reste, so die Forderung des Landes an den Bund, sollten nach einer "pragmatischen Lösung" verteilt werden.    


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Land: Öffnung ist "folgerichtig"

Die Nachfrage übersteige das Angebot an Terminen, teilt das Sozialministerium mit. Das werde auch nach der Öffnung für weitere Gruppen so sein. "Aber nichtsdestotrotz steigen im Gesamten betrachtet auch die täglichen Impfzahlen", so ein Sprecher. "Deshalb ist es folgerichtig, die nächste Stufe innerhalb der Priorisierung drei zu öffnen und weiteren Menschen den Zugang zu ermöglichen." Die Situation sei eine andere als vor einigen Wochen, ein Drittel der Baden-Württemberger habe zumindest eine erste Impfung erhalten. "Neben der Impfung in den Impfzentren sind die Impfungen in den Hausarztpraxen als eine weitere Möglichkeit hinzugekommen und gut angelaufen", heißt es weiter.  

Terminvergabe stockt auch bei Ärzten

Doch auch in den Praxen der niedergelassenen Ärzte stockt die Terminvergabe für Erstimpfungen, wie der Heilbronner Ärztesprecher und Pandemiebeauftragte Martin Uellner sagt. Das betrifft vor allem den Impfstoff von Biontech/Pfizer, für den der empfohlene Impfabstand zwischen drei und sechs Wochen beträgt. „Weil damit schon Zweitimpfungen laufen, die Liefermengen insgesamt aber nicht erhöht worden sind, steht ganz wenig Impfstoff für Erstimpfungen zur Verfügung“, sagt Uellner.

Bei Astrazeneca sei die Lage anders – hier würden in den Praxen bislang nur Erstimpfungen durchgeführt. Der Grund: Der medizinisch empfohlene Abstand zur ersten Impfung beträgt 12 Wochen und die Niedergelassenen sind erst nach Ostern in die Impfkampagne eingestiegen. Uellner hofft jetzt auf den Juni: „Da ist ja die dreifache Menge an Impfstoff angekündigt.“

 

 

 

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