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Go-Ahead reduziert Kapazitäten stark: Kürzere Züge auf der Frankenbahn

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Nächste Hiobsbotschaft für Pendler auf der Frankenbahn: Nachdem bei der SWEG vorläufig Ruhe an der Streikfront herrscht, meldet jetzt mit Go-Ahead der andere Betreiber Probleme. Wegen technischer Mängel wird die Zahl der Sitzplätze reduziert. Einzelne Züge drohen auszufallen.

Ein Zug des Bahnunternehmens Go-Ahead steht am Stuttgarter Hauptbahnhof.
Ein Zug des Bahnunternehmens Go-Ahead steht am Stuttgarter Hauptbahnhof.  Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Bei einer Überprüfung seien Unregelmäßigkeiten an einzelnen Achsen der Fahrzeuge aufgefallen, teilte das Unternehmen am Dienstag (14.2.) mit. "Dies hat zu teilweise ungleich abgefahrenen Radsätzen geführt." Alle potenziell betroffenen Züge seien aus dem Betrieb genommen worden. "Diese Fahrzeuge werden nun überprüft und mit einem Gutachter die Ursachen untersucht und geklärt."

Am Dienstag lief der Verkehr laut Go-Ahead weitgehend planmäßig, aber mit stark reduzierten Kapazitäten. Auch in den kommenden Tagen will das Unternehmen möglichst nach Fahrplan fahren, aber mit kürzeren Zügen. Auf der Frankenbahnlinie RE 8 wird eventuell der Zug, der Stuttgart um 17.41 Uhr Richtung Heilbronn verlässt, wegfallen.


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Go-Ahead: "Völlig überrascht"

Go-Ahead, Tochter eines britischen Konzerns, bedient Strecken zwischen Stuttgart, Karlsruhe und Nürnberg und ist außerdem seit Dezember 2019 Betreiber des Regionalexpress auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart, Würzburg und Heilbronn. Der Start in der Region verlief seinerzeit holprig. Zwischenzeitlich erwog das Land sogar, Go-Ahead übergangsweise durch ein anderes Unternehmen zu ersetzen. Dann lief der Betrieb weitgehend stabil, bis jetzt die Probleme an den Zügen der Baureihe Flirt auftraten. "Wir wurden von dieser Nachricht vollkommen überrascht", sagte Fabian Amini, Geschäftsführer der Go-Ahead Baden-Württemberg.


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Go-Ahead verfügt im Südwesten über 66 Flirt-Züge, hergestellt vom Schweizer Unternehmen Stadler. Der Zughersteller äußerte sich auf Anfrage nicht zu Details oder möglichen Ursachen. "Wir haben die Züge gebaut, wir warten sie aber nicht", sagt eine Sprecherin. Das Problem sei nur an zwei Zügen festgestellt worden, daher sei es zu früh, um weitere Aussagen zu treffen.

Stadler-Züge auch in anderen Regionen im Einsatz

Die Stadler-Züge des Typs Flirt sind auch auf anderen Strecken in Deutschland unterwegs, etwa in Rheinland-Pfalz und im Saarland im Auftrag der DB-Regio. Dort habe es bisher jedoch keine Auffälligkeiten bei der Gewichtsverteilung gegeben, erklärt eine Sprecherin. Auch bei der Nordbahn in Schleswig-Holstein, wo dieselben Züge im Verband Nah.SH unterwegs sind, sei dahingehend nichts bekannt, wie Sprecherin Claudia Kolbeck bestätigt.


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Auf der Frankenbahn reißen damit die Probleme nicht ab. Zuletzt stand dabei mit der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH der andere Betreiber im Fokus. Die SWEG, die überwiegend im Landesbesitz ist, hatte die Frankenbahnstrecken vom mittlerweile insolventen Abellio BW übernommen und sich zuletzt in einem Tarifstreit mit der GDL aufgerieben. Die Lokführergewerkschaft streikte seit Sommer insgesamt 630 Stunden lang, bis sich beide Seiten auf eine Schlichtung einigten, die Anfang Februar startete. Während der Gespräche haben die Parteien Stillschweigen vereinbart, für die Dauer der Schlichtung wird es keine Streiks geben.

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