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Gesundheitsämter begrüßen schärfere Regeln für Corona-Kontakte

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Das Robert-Koch-Institut hat die Regeln für Kontaktpersonen von Corona-Infizierten enger gefasst. Unter Umständen genügt jetzt schon ein kurzes Gespräch mit einem Infizierten, damit Behörden für Kontaktpersonen Quarantäne anordnen. Die Gesundheitsämter in der Region begrüßen die Änderung, erwarten aber auch mehr Aufwand.

"Das ist ein logischer Schritt", sagt Peter Liebert zu der Neuerung, die zum Monatswechsel vorgenommen wurde. Der Leiter des Heilbronner Gesundheitsamts betont, die britische Corona-Mutante, die als deutlich ansteckender gilt, beherrsche das Infektionsgeschehen. Daher sei es sinnvoller, die Regeln strenger zu fassen. Das RKI empfiehlt etwa, jemanden schon dann als engen Kontakt einzustufen, wenn er ein Gespräch unbestimmter Dauer ohne Maske mit einer infizierten Person geführt hat.


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Für Clarissa Voigt, Leiterin des Sachgebiets Infektionsschutz im Landratsamt Heilbronn, ist der Schritt überfällig. "Wir haben bereits im Januar das RKI darauf hingewiesen, dass aus unserer Sicht eine Anpassung der Kriterien unbedingt notwendig ist, um die Ausbreitung der Virusmutationen einzudämmen", sagt Voigt. Die Verschärfung komme fast zu spät, "da wir bereits mitten in der dritten Welle sind".

Stadt und Landkreis Heilbronn sowie der Hohenlohekreis erwarten, dass für jeden positiven Corona-Fall mehr Kontakte nachzuverfolgen sein werden als zuvor. "Wir werden mehr herausfischen", ist der Heilbronner Gesundheitsamtsleiter Liebert sicher. Damit dürfte auch die Zahl der Quarantäne-Fälle steigen. Für alle engen Kontaktpersonen empfiehlt das RKI, eine 14-tägige Isolation anzuordnen.


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"Gewisser Interpretationsspielraum" für Ämter

Liebert sieht bei den RKI-Regeln zur Erfassung enger Kontaktpersonen "einen gewissen Interpretationsspielraum", den man "mit gesundem Menschenverstand" nutzen werde. "Man muss sich jeden Einzelfall anschauen." Das bedeute mehr Arbeit bei der Nachverfolgung. Das Heilbronner Gesundheitsamt wird bei dieser Aufgabe derzeit von 15 Bundeswehrsoldaten unterstützt. Im Landratsamt Heilbronn sind es 30 Soldaten, am 19. April kommen zehn weitere hinzu.

Ministerium sieht keinen großen Mehraufwand

Das Sozialministerium teilt hingegen mit, es sei nicht davon auszugehen, dass ein erheblicher Mehraufwand für die Gesundheitsämter entsteht. "Das Prozedere, bei dem bei der positiv getesteten Person die Kontaktpersonen abgefragt werden, bleibt unverändert", heißt es auf Nachfrage. Die Verschärfung sei zu begrüßen.


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