Für B27-Ausbau könnten auch Häuser abgerissen werden
Die B27 soll zwischen der A6 und den Tankstellen in Neckarsulm auf vier Spuren ausgebaut werden. Erst Mitte März stellen Vertreter des Regierungspräsidiums die Ausbaupläne im Gemeinderat vor. Ein paar Details dringen schon jetzt nach außen.

Der Bund will die Bundesstraße zwischen der A6-Anschlusssstelle Heilbronn und der Abzweigung von und nach Neuenstadt auf vier Spuren ausbauen. Die denkbaren Varianten liegen dem Rathaus und den Neckarsulmer Stadträten bereits vor, allerdings will sich derzeit niemand dazu äußern. Der Öffentlichkeit werden die Pläne erst im Gemeinderat am Donnerstag, 16. März, ab 17 Uhr in der Ballei präsentiert. Ein paar Details sind aber schon in der Stadt zu vernehmen. Dazu beantworten wir ein paar Fragen.
Ist alles in trockenen Tüchern?
Nein. Wie zu hören ist, hat das Regierungspräsidium Stuttgart, das die Planungen vorantreibt, dem Rathaus Neckarsulm weniger als zehn Varianten übermittelt. Einige Ideen sind offenbar schon vom Tisch, denn zunächst war von zwölf Möglichkeiten die Rede. Auf welchen Ausbau am Ende dann alles hinausläuft, ist derzeit unklar.
Ist der Ausbau beschlossene Sache?
Das kommt darauf an, wen man fragt. Der Bund hält am Vorhaben fest. Es gibt aber Kritiker, die den Ausbau generell ablehnen - auch in Neckarsulm. Mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr, so deren Argumentation. Ohnehin komme es nur wegen des sogenannten Amorbachknotens zum Rückstau, betonen Kritiker außerdem. Als Amorbachknoten bezeichnen Neckarsulmer die Kreuzung von und nach Neuenstadt. Kritiker des Ausbaus werden deshalb auch sagen: Das RP prüfe nur den Ausbau, der Nicht-Ausbau komme darin gar nicht vor.
Und wie ist die Haltung im Gemeinderat Neckarsulm?
Es gibt Kritiker, die den Ausbau generell ablehnen. Andere Stadträte machen ihre Zustimmung davon abhängig, ob sich der Ausbau negativ auf die Stadt auswirke. Konkret geht es darum, wie viele Wohnhäuser abgerissen werden müssten.
Wie viele Häuser sind dem Ausbau im Weg?
Das kommt auf die Variante an. Wie in Neckarsulm zu hören ist, ist weiterhin die große Lösung denkbar. Und die sieht vor, dass 46 Gebäude abgerissen werden. Allerdings soll es auch deutlich kleinere Vorschläge geben. So soll eine Variante vorliegen, in der nur ein Wohngebäude sowie Garagen und Gewerbe abgerissen werden müssten.
Kann es auch auf einen Tunnel hinauslaufen, damit Neckarsulm-Viktorshöhe und Neckarsulm-Neuberg zusammenwachsen können?
Es gibt Tunnelvarianten, offenbar sogar mindestens eine mit Einbahnstraßenregelung. Allerdings soll es keine so umfassende Lösung geben, die ein Zusammenwachsen der Wohngebiete fördern würde.
Was kostet das alles?
Je nach Variante rechnet das RP zum jetzigen Zeitpunkt mit Baukosten im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich. Es sollen aber noch Ausgaben für den Kauf von Immobilien hinzukommen.
Was sagt das Regierungspräsidium dazu?
Wenig. Man könnte auch sagen: nichts Substanzielles. Die Pressestelle betont auf Anfrage: Das Regierungspräsidium habe die Machbarkeitsstudie am 19. Januar Oberbürgermeister Steffen Hertwig sowie Baubürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel vorgestellt, dabei sei auch das weitere Vorgehen besprochen worden. Vereinbart wurde, die Machbarkeitsstudie am 16. März in der Sitzung des Gemeinderats vorzustellen, "welcher wir nicht vorgreifen wollen. In diesem Zusammenhang werden wir gerne auf Ihre Fragen im Detail eingehen."
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