Region
Taxi für junge Leute zum halben Preis kommt gut aus den Startlöchern
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Alle im Alter zwischen 16 und 25 Jahren fahren zu beliebten Ausgehzeiten Taxi zum halben Preis. Die Aktion des Landkreises Heilbronn, seit Ende Oktober angeboten, ist trotz schwieriger Rahmenbedingungen erfolgreich gestartet. Dabei zeigt sich bei der Nutzung ein überraschendes Muster.
Es ist nur ein Beispiel, das Birgit Böhm-Lemcke, Amtsleiterin Mobilität und Nahverkehr in der Kreisbehörde, herausgreift. Zu fünft sind die jungen Leute im Taxi von Eppingen nach Brackenheim-Botenheim gefahren. Nicht der nächste Weg, die Uhr zeigte 62 Euro. Bezahlen mussten sie 31, die Hälfte. Für jeden des Quintetts blieben etwas mehr als sechs Euro. "Günstig", findet Böhm-Lemcke. Fifty-Fifty-Taxi heißt das Prinzip, das in anderen Landkreisen bereits erfolgreich praktiziert wird und das in der Region Ende Oktober an den Start ging. So läuft es: Alle zwischen 16 und 25 - ein Wohnsitz im Landkreis ist Voraussetzung - können sich die App namens "FiftyFifty-Taxi" aufs Smartphone laden.
Zu beliebten Ausgehzeiten gibt es Rabatt
An Wochenenden und Feiertagen zwischen 0 und 6 Uhr bestellen sie damit Taxis der teilnehmenden Unternehmen. Am Ende wird ein QR-Code gescannt und die Hälfte des Obolus abgezogen. Der Landkreis hat dafür zunächst 100.000 Euro bereitgestellt. Los ging es "unter schwierigsten Bedingungen", weiß Böhm-Lemcke. Häufig hatten Clubs wegen der Corona-Beschränkungen zu. Die Pandemie beflügelte nicht gerade die Ausgehlaune. Trotzdem, so die Amtsleiterin, sei man bislang sehr zufrieden. Im November registrierten sich gleich die ersten 400 Nutzer für die App, danach ging es über die Wintermonate verhaltener weiter. Trotzdem haben mittlerweile mehr als 1000 Nutzer ihre Profile hinterlegt.
Um die 500 Fahrten wurden nach dem Halbe-Halbe-Muster abgewickelt, etwa 60 bis 80 sind es im Monat. Zu den Regeln gehört: Start- oder Zielpunkt der Fahrt muss im Landkreis sein. Spritztouren von einer Kreiskommune nach Heilbronn sind also möglich, nicht aber Kurztrips innerhalb der Stadtgrenzen, die den Kreis nicht tangieren. Und auch ein Städtetrip nach Stuttgart, Heidelberg oder Karlsruhe ist nicht vorgesehen. Fünf Kilometer nach der Kreisgrenze endet die Fifty-Fifty-Herrlichkeit.
Ausflüge nach Heilbronn bislang wenig gefragt
Dabei fällt auf, dass Heilbronn bislang durchfällt. "Mehr als 90 Prozent der Fahrten starteten und endeten im Landkreis", hat Böhm-Lemcke beobachtet. Kein Wunder - Clubbing in der Stadt war nicht drin, das Taxi offenbar eher zu privaten Anlässen gefragt. Das aber könnte sich ändern, wenn das Nachtleben wieder anzieht. Auch die Nutzerzahlen insgesamt werden weiter steigen, ist Böhm-Lemcke überzeugt. Wenn die derzeitige Corona-Welle abebbt, ist noch einmal eine Werbeoffensive geplant. Dann soll etwa auch in Schulbussen auf das Angebot aufmerksam gemacht werden.
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