Mit dem Fifty-Fifty-Taxi sicher und günstig nach Hause

Freitagnacht, 2.40 Uhr. Für Luis Weiler und seine Freunde endet ein ausgelassener Partyabend in einem Heilbronner Club. Doch wie nach Hause kommen? Die letzte S-Bahn ist vor Stunden gefahren, und auch der Blick auf den Busfahrplan lohnt sich zu dieser Uhrzeit nicht mehr.

Der 22-Jährige und seine Freunde entscheiden sich für das Fifty-Fifty-Taxi. Seit einer guten Woche steht das Angebot des Landkreises Heilbronn für alle 16- bis 25-Jährigen bereit, die ihren Wohnsitz im Landkreis haben.

Der Landkreis bezahlt die Hälfte

Das Konzept: An Wochenenden und Feiertagen sollen junge Menschen das Fifty-Fifty-Taxi zwischen 0 und 6 Uhr nutzen können und am Ende nur die Hälfte des üblichen Preises bezahlen. Die andere Hälfte übernimmt der Landkreis. Zwischen drei und 50 Kilometer lange Fahrten sind möglich. Start- oder Zielpunkt muss sich im Landkreis Heilbronn befinden.

Verkehrsnetz ist nicht auf Nachtleben ausgelegt

"Ich finde die Idee wirklich toll", sagt Luis Weiler. "Das ist endlich eine gute Möglichkeit, auch mal mitten in der Nacht nach Hause zu kommen, ohne dabei immer die Eltern aus dem Bett zu scheuchen." Das Verkehrsnetz in Heilbronn sei einfach nicht auf das Nachtleben ausgelegt, ist er sich sicher. Zwar gäbe es noch die vor einigen Jahren eingeführten Nachtbusse, aber diese würden schon um kurz nach Mitternacht fahren - also dann, wenn die meisten Partys erst richtig in Schwung kommen.

Wer das "Fifty-Fifty-Taxi" nutzen will, muss sich die gleichnamige App in den gängigen Online-Stores aufs Handy herunterladen. Mit den üblichen Benutzerinformationen und einem Foto vom Personalausweis können sich die Nutzer binnen fünf Minuten registrieren. Die Anmeldung sei nicht kompliziert, findet Weiler. Das Taxi bestellt er telefonisch. Keine fünf Minuten später steht es vor dem Club.

Taxi-Nummer per QR-Code scannen

Der 22-Jährige und seine Freunde wollen nach Neckarsulm. Eigentlich müsste die dreiköpfige Gruppe für die rund zehn Kilometer lange Strecke knapp 20 Euro bezahlen - wegen des neuen Angebots ist es nur die Hälfte. Für Luis Weiler gibt es nichts zu bemängeln: "Am Ende zahlen wir zu dritt zehn Euro, also nicht einmal 3,50 Euro pro Person. Das ist ein fairer Preis."

Wichtig sei nur, die Taxi-Nummer per QR-Code während der Fahrt zu scannen. Nur dann wird die Fahrt übermittelt. Dabei sei es in in der Anfangsphase durchaus schon zu dem einen oder anderen Problem gekommen, erzählt der Taxifahrer.

Für die Zukunft können sich Weiler und seine Freunde vorstellen, den Fahrservice häufiger zu nutzen. Auch beim Landratsamt zeigt man sich zufrieden. "Wir hatten am vergangenen Wochenende 50 Fahrten, 500 Jugendliche haben sich bereits am vergangenen Wochenende registriert", so die Leiterin des Amtes Mobilität und Nahverkehr, Birgit Böhm-Lemcke.

Landkreis will weiter Werbung machen

"Für den Anfang ist das eine sehr gute Ausgangsbasis", sagt Birgit Böhm-Lemcke. Der Landkreis müsse weiterhin viel Werbung für das Angebot machen, damit möglichst viele der knapp 40.000 Jugendlichen im Landkreis den vergünstigten Taxi-Service in Anspruch nehmen.

 

Kommentare öffnen