Cannabiskonsum: So teuer sind Verstöße gegen die Kiffer-Regeln in Heilbronn
Seit Anfang April ist Cannabiskonsum in der Öffentlichkeit erlaubt, es gibt aber einige Einschränkungen. Wer dagegen verstößt und erwischt wird, muss mit Bußgeldern rechnen.

Seit der Teil-Legalisierung des Cannabiskonsums zum 1. April hat die Heilbronner Polizei nur wenige Verstöße registriert. In einem Fall rauchte jemanden einen Joint auf einem Spielplatz, er wurde angezeigt. Das Kiffen ist in Sichtweite von Kindergärten, Schulen oder Spielplätzen tabu. Das Gesetz formuliert, dass diese Sichtweite bis zu einem Abstand von 100 Metern gegeben ist. In der Praxis ergeben sich dadurch in Großstädten großflächige Verbotszonen. Drogendealer äußerten sich bereits zur Cannabis-Legalisierung in Heilbronn – ihr Umsatz sei enorm gestiegen, trotz verbotenen Bereichen.
Unerlaubtes Kiffen von Cannabis kostet in Heilbronn dreistelligen Betrag
Für die Kontrolle ist die Polizei zuständig. Wird ein Verstoß festgestellt, handelt es sich in der Regel um eine Ordnungswidrigkeit, die an die zuständige Bußgeldstelle weitergeleitet wird. Diese entscheidet dann über das Bußgeld, das Gesetz setzt einen Rahmen von bis zu 30.000 Euro.
In der Praxis dürfte das Kiffer-Knöllchen bei weitem nicht so teuer werden. Aktuelle Verfahren seit der Gesetzesänderung gibt es noch gar nicht, nur Erfahrungswerte aus der Vergangenheit. So wurde der illegale öffentliche Drogenkonsum in der Regel mit einem Bußgeld von 75 Euro geahndet, wie das Heilbronner Ordnungsamt mitteilt. Hinzu kommt eine Verwaltungsgebühr von 28,50 Euro.
Maßgeblich ist aber immer die Schwere des Verstoßes und die Frage, ob es das erste Mal war. All das macht den Behörden viel Arbeit. "Die Stadt rechnet mit einem Mehraufwand, welcher personell schwer leistbar ist", sagt Solveig Horstmann, Leiterin des Heilbronner Ordnungsamtes. Das Amt erstellt derzeit eine Karte mit Cannabis-Verbotszonen, die der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Auch am Breitenauer See gibt es Regeln für den Cannabiskonsum.