Beschuldigter Sohn in JVA-Krankenhaus verlegt
Nach der Bluttat auf einem Reiterhof in Güglingen ist der überlebende ältere Sohn ins JVA-Krankenhaus Hohenasperg verlegt worden. Der 17-Jährige gilt nach wie vor als Tatverdächtiger, er soll Bruder und Vater mit einem Messer angegriffen haben, sein Bruder starb bei der Tat.

Nach der Bluttat auf einem Reiterhof in der Nähe des Güglinger Ortsteils Frauenzimmern ist der überlebende ältere Sohn vom konventionellen Krankenhaus ins Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg verlegt worden. Da die Ermittler genügend Hinweise auf ihn als Täter zusammengetragen hatten, sprach ein Richter formell die vorläufige Festnahme gegen den 17-Jährigen aus.
Nach Erkenntnissen der Polizei haben sich bei einem Streit Ende Januar ein Vater und seine beiden Söhne durch Stiche schwer verletzt. Der jüngere der beiden Söhne (15) starb noch am Tatort, die beiden anderen Beteiligten wurden schwerverletzt in Krankenhäuser eingeliefert.
Durchsuchung einer Wohnung hat nichts mit dem Reiterhof-Fall zu tun
Die von mehreren Seiten gemeldete Durchsuchung einer Wohnung eines Verwandten vergangene Woche, nur wenige Fahrminuten vom Tatort entfernt, habe stattgefunden, bestätigt die Sprecherin der Heilbronner Staatsanwaltschaft, Bettina Jörg, auf Stimme-Nachfrage. "Das Verfahren, mit dem die Durchsuchung zusammenhängt, hat aber nichts mit dem Fall auf dem Reiterhof zu tun." Deswegen will sie keine weiteren Informationen dazu herausgeben.
Der zeitliche Zusammenhang komme daher, dass bei den Ermittlungen auf dem Reiterhof Hinweise gefunden worden seien, denen man nachgegangen sei. Auch die Polizei will sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht zu der Durchsuchung äußern.
Die Verlegung des beschuldigten Sohnes ins JVA-Krankenhaus nach Hohenasperg erleichtere die Situation für die Polizei. "Zuvor musste er als dringend Tatverdächtiger rund um die Uhr bewacht werden", sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn, Carsten Diemer. Die Polizei sorgte für ein Sicherheitsniveau ähnlich dem in Untersuchungshaft.
Gesundheitszustand des Vaters hat sich verbessert
Auch der Gesundheitszustand des Vaters habe sich verbessert. Der 54-Jährige habe das Krankenhaus, in das er unmittelbar nach der Tat eingeliefert wurde, mittlerweile wieder verlassen, wie der Sprecher weiter mitteilt. Er wird als Zeuge der Tat geführt. Der überlebende Sohn hat sich bisher nicht zu den Ereignissen auf dem Reiterhof geäußert, auch sein Vater nicht. Als Verwandter des Beschuldigten ist der Vater dazu nicht verpflichtet.
Da Vater und Sohn schweigen, gebe es nach wie vor lediglich die Erkenntnisse, die am Tatort gesichert wurden, sagt Polizeisprecher Carsten Diemer. Wie die Tat genau abgelaufen sei und was das Motiv gewesen sein könnte, wisse man deshalb nach wie vor nicht. Auch zur Mutter machte die Polizei zuletzt keine weiteren Angaben - lediglich, dass ihr Aufenthaltsort geklärt sei.
Die Realschule Güglingen und das Zabergäu-Gymnasium Brackenheim haben mit umfangreichen Unterstützungsangeboten auf die Situation reagiert. Krisenteams wurden gebildet und Räume für Trauer und Gespräche eingerichtet - Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen waren im Einsatz.

Stimme.de