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Nach Bluttat auf Reiterhof: 17-Jähriger vorläufig festgenommen

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Nach dem Familiendrama auf einem Reiterhof in Frauenzimmern hat die Polizei nun einen Verdächtigen unter den Beteiligten ausgemacht. Bei der Bluttat starb ein 15-Jähriger, sein Vater und sein 17-jähriger Bruder erlitten schwerste Verletzungen.

von Alexander Klug
Ruhe und Normalität auf dem weitläufigen Reiterhof im Güglinger Ortsteil Frauenzimmern täuschen. Nach einem Familiendrama hat die Polizei den 17-jährigen Bruder des getöteten 15-Jährigen vorläufig festgenommen. Foto: Alexander Klug
Ruhe und Normalität auf dem weitläufigen Reiterhof im Güglinger Ortsteil Frauenzimmern täuschen. Nach einem Familiendrama hat die Polizei den 17-jährigen Bruder des getöteten 15-Jährigen vorläufig festgenommen. Foto: Alexander Klug  Foto: Klug, Alexander

Obwohl der 17-Jährige nach der Bluttat im Wohnhaus eines Reiterhofes bei Frauenzimmern mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus liegt, hat ihn die Polizei am Montagnachmittag in der Klinik vorläufig festgenommen. Wie Heilbronner Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mitteilen, stehe er im dringenden Verdacht, für den Tod seines 15-jährigen Bruders verantwortlich zu sein. Die Auswertung von Spuren, Indizien und Aussagen habe zu dem Tatverdacht geführt, sagt Polizeisprecher Carsten Diemer auf Stimme-Nachfrage.

Ab Dienstag beschäftige sich nach Angaben des Sprechers zudem eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe mit dem Fall, um die große Zahl an Spuren zu bearbeiten und Vernehmungen durchzuführen. Nach Erkenntnissen der Polizei haben sich bei einem Streit ein Vater und seine beiden Söhne durch Stiche schwer verletzt. Der jüngere der beiden Söhne (15) stirbt am Tatort, die beiden anderen werden schwerverletzt in Krankenhäuser eingeliefert.

Am Wochenende wurde die Leiche des 15-Jährigen obduziert

„Sie sind nach wie vor nicht vernehmungsfähig“, sagt Carsten Diemer. Er ist Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn. Aufgrund der Schwere der Verletzungen rechnen die Beamten auch nicht damit, dass sich das kurzfristig ändere. „Daher sind wir immer noch auf die Spuren vom Tatort angewiesen“, erläutert der Sprecher. Die deuteten, wie berichtet, auf Vater und Söhne als allein Beteiligte hin. Es gebe keine Hinweise auf weitere beteiligte Personen. „Aus Familie und Umfeld liegen uns Aussagen vor, zu denen ich aus ermittlungstaktischen Gründen keine Details nennen kann.“

Noch am Wochenende hat die Obduktion der Leiche des 15-Jährigen stattgefunden, führt Carsten Diemer weiter aus. „Im Moment warten wir noch auf das Ergebnis.“ Ob die Stichverletzungen die tatsächliche Todesursache waren, war zunächst unklar.

„Die Familie ist in der Gegend ziemlich bekannt und der Reiterhof hat eine lange Tradition. Ihn haben schon die Eltern der jetzigen Besitzer eröffnet“, erzählt eine Frau, die ihren Namen nicht veröffentlicht sehen will. „Es ist mir unbegreiflich, was dort passiert sein soll. Der Vater hat sich mit seinen Söhnen doch immer gut verstanden.“

Auch, dass die Mutter der Söhne vom Vater getrennt lebt, könne aus ihrer Sicht kaum eine Rolle bei der Tat gespielt haben, sagt sie. „Das ist doch schon Jahre her.“ Der ältere Sohn besuche laut ihren Angaben die Güglinger Realschule, der jüngere sei aufs Zabergäu-Gymnasium in Brackenheim gegangen. Dort sei ein Trauerraum eingerichtet worden, der Schülern wie Lehrern zur Verfügung steht, sagt der stellvertretende Schulleiter Bernhard Gärttner.

Die Spurensicherung ist abgeschlossen

Wie der Streit genau abgelaufen ist, sei laut Polizei noch unklar. Am Samstag untersuchten Ermittler der Spurensicherung die Räume – mittlerweile ist deren Arbeit abgeschlossen. Die Beamten waren um kurz nach 1 Uhr über eine Auseinandersetzung auf dem Reiterhof informiert worden. Man sei sicher, dass der Notruf von einer der drei beteiligten Personen abgesetzt wurde. Vater und Söhne hätten gemeinsam auf dem Anwesen gewohnt.

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