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Nach Bluttat auf Reiterhof: Ermittler warten auf Ergebnis der Obduktion

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Die beiden Schwerverletzten sind nach der Bluttat auf einem Frauenzimmerner Reiterhof nach wie vor nicht vernehmungsfähig. Die Suche nach möglichen Hintergründen geht weiter.

von Alexander Klug
Tatort war das Wohnhaus eines bekannten Reiterhofs.
Foto: Alexander Klug
Tatort war das Wohnhaus eines bekannten Reiterhofs. Foto: Alexander Klug  Foto: Klug, Alexander

Die Bluttat im Wohnhaus eines Reiterhofes im Güglinger Ortsteil Frauenzimmern in der Nacht zu Samstag gibt nach wie vor Rätsel auf. Nach Erkenntnissen der Polizei haben sich bei einem Streit ein Vater und seine beiden Söhne gegenseitig durch Stiche schwer verletzt. Der jüngere der beiden Söhne (15) stirbt noch am Tatort, die beiden anderen werden schwerverletzt in Krankenhäuser eingeliefert.

"Sie sind nach wie vor nicht vernehmungsfähig", sagt Polizeisprecher Carsten Diemer auf Stimme-Nachfrage. Er ist Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn. Aufgrund der Schwere der Verletzungen rechnen die Beamten auch nicht damit, dass sich das im Laufe des Tages verbessere. "Daher sind wir immer noch auf die Spuren und Hinweise vom Tatort angewiesen", erläutert der Sprecher. Die deuteten, wie berichtet, auf Vater und Söhne als allein Beteiligte hin. Ob Lebensgefahr für die beiden bestehe, könne er nicht sagen. "Aus der Familie und dem Umfeld liegen uns durchaus einige Aussagen vor, zu denen ich aus ermittlungstaktischen Gründen keine Details nennen kann."

Aber da die Personen nicht dabei gewesen seien, würden ihre Aussagen auch nur begrenzt weiterhelfen, was den Tathergang angeht. "Wir müssen abwarten, bis wir mit den beiden Überlebenden sprechen können."

Ermittler warten auf Ergebnis der Obduktion

Noch am Wochenende hat die Obduktion der Leiche des 15-Jährigen stattgefunden, führt Carsten Diemer weiter aus. "Im Moment warten wir noch auf das Ergebnis." Ein Rechtsmediziner war bereits an den Tatort in Frauenzimmern geeilt. Ob die Stichverletzungen die tatsächliche Todesursache waren, war zunächst unklar.

"Die Familie ist hier in der Gegend ziemlich bekannt und der Reiterhof hat eine lange Tradition. Ihn haben schon die Eltern der jetzigen Besitzer eröffnet", erzählt eine Frau, die nicht mit Namen in der Zeitung stehen will, der Heilbronner Stimme. "Es ist mir unbegreiflich, was dort passiert sein soll. Der Vater hat sich mit seinen Söhnen doch immer gut verstanden." Auch, dass die Mutter der beiden Söhne vom Vater getrennt lebt und woanders wohnt, könne aus ihrer Sicht kaum eine Rolle bei der Tat gespielt haben, sagt sie. "Das ist doch alles schon Jahre her." Über sonstige Probleme weiß sie nichts. Der ältere Sohn besuche laut ihren Angaben die Güglinger Realschule, der jüngere sei aufs Zabergäu-Gymnasium in Brackenheim gegangen. Dort sei ein Trauerraum eingerichtet worden, der Schülern wie Lehrern zur Verfügung steht, sagt der stellvertretende Schulleiter Bernhard Gärttner.

Wie der Streit genau abgelaufen ist, sei laut Polizei noch unklar. Am Samstag untersuchen Ermittler der Spurensicherung die Räume - mittlerweile ist deren Arbeit abgeschlossen.

Polizei vermutet Verdächtigen unter Überlebenden

Laut Polizeibericht waren die Beamten um kurz nach 1 Uhr in der Nacht über eine Auseinandersetzung auf dem Reiterhof informiert worden. Man sei sicher, dass der Notruf von einer der drei am Streit beteiligten Personen abgesetzt wurde.

"Nach vorläufiger Bewertung der bislang gewonnenen Erkenntnisse ist der Tatverdächtige unter den von der Polizei angetroffenen Personen zu suchen", heißt es dort am Wochenende. Es gebe keine Hinweise auf eine weitere beteiligte Person. Nach Angaben der Beamten lebten der Vater und seine Söhne gemeinsam auf dem Anwesen.

 

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