Bauernprotest am Heuchelberg: Deutlich mehr Teilnehmer als erwartet
Malerisches Schauspiel, ernster Hintergrund: Landwirte und Winzer aus der Region haben am Sonntagabend mit den Scheinwerfern von mehr als 300 Traktoren den Heuchelberg bei Leingarten erstrahlen lassen. Es kamen deutlich mehr als erwartet.

Lichter an: Der Startschuss verzögerte sich etwas. Zu lange dauerte es, alle Traktoren einzuweisen, die am Sonntagabend über Feldwege in Konvois zum Heuchelberg rollten. Gegen 18 Uhr tauchten dann die Scheinwerfer von rund 300 Traktoren das Ausflugsziel in gleißendes Licht. Unter die Landwirte mischten sich zahlreiche Besucher. Die Veranstalter hatten auf der Anhöhe einen Weinausschank eingerichtet.
"Mit dem großen Zuspruch hätten wir nicht gerechnet", sagte Organisator Marko Feeser. Der Landwirt aus Bad Rappenau-Fürfeld hat schon mehrere Aktionen auf die Beine gestellt, ließ etwa einen Traktor an einem Kran baumeln. Motto: Die Landwirtschaft hängt am seidenen Faden.
Veranstalter: Es geht nicht nur um Agrardiesel
Bei der Protestaktion am Heuchelberg gehe es nicht um einzelne Punkte, wie etwa den Streit um Agrardiesel. Die überbordende Bürokratie mache den Landwirten das Leben schwer, sagt Feeser. "Wir haben in der Ausbildung Dinge gelernt, die wir jetzt nicht mehr anwenden können wegen aller möglichen Vorschriften."
Man wolle auch die Bevölkerung ins Boot holen und mit den Besuchern ins Gespräch kommen. Seit Wochen protestieren Bauern in ganz Deutschland gegen Beschlüsse der Berliner Ampel-Regierung, an Aktionen und Sternfahrten beteiligten sich immer wieder auch Landwirte aus der Region.



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