Nach Brand in Öhringen: Wie sorgen Bäder für ein sicheres Saunaerlebnis?
In Öhringen hat es im Saunabereich des Rendelbads gebrannt, der Schaden ist enorm. Betreiber von Saunen berichten, welche Gefahrenquellen es gibt – und welche entscheidende Rolle die Mitarbeiter spielen.

Immer wieder kommt es bei Betrieb und Nutzung von Saunen öffentlicher Einrichtungen oder privat zu Bränden: So ist am Dienstag der Saunabereich des Rendelbads in Öhringen ausgebrannt – die Ursache soll eine Kopfstütze aus Holz gewesen sein, die nach der Reinigung auf den Ofen gelegt wurde. Am Abend desselben Tages geriet im Keller eines Einfamilienhauses im Rhein-Neckar-Kreis aus bislang unbekannten Gründen eine private Sauna in Brand.
Auch im Weinheimer Freizeitbad Miramar kam es 2019 zu einem Sauna-Brand. Dabei wurde eine Person verletzt und es entstand ein Sachschaden von 50.000 Euro. Zunächst wurde vermutet, dass ein Defekt des Saunaofens für den Brand verantwortlich ist. Wie die Brandermittler herausfanden, war die Ursache jedoch ein Handtuch, das im Bereich des Ofens abgelegt war und Feuer gefangen hatte. Bei dem Vorfall wurde ein Bademeister verletzt.
„In solchen Fällen kann man Vorsorge treffen, wie man will. Wenn jemand ein Handtuch auf dem Ofen ablegt, es Feuer fängt und zu spät bemerkt wird, ist man machtlos“, erklärt der Pressesprecher des Freizeitbads, Hardy Prothmann.
Sicherheit von öffentlichen Saunen: Welche Maßnahmen Betreiber ergreifen
Um die Sicherheit des Saunabetriebs zu gewährleisten, mache die Betriebsleitung des Miramar alles in ihrer Macht Stehende. „Unsere neun Saunen werden regelmäßig durch externe Fachfirmen technisch überprüft“, erklärt Prothmann. Außerdem werde stets nach der Holzverkleidung der Öfen geschaut, wenn notwendig werde sie ausgetauscht.
„Das Holz wird beobachtet, denn es verändert mit der Zeit seinen Zustand und damit auch seinen Flammpunkt, es ist also schneller entzündlich“, so der Pressesprecher. Mit Wärmebildkameras würden Techniker regelmäßig durch die Saunen gehen, um nach auffälligen Hitzeecken zu schauen – also Bereichen, die möglicherweise zu warm werden könnten, so Prothmann.
Zusätzlich stelle man den Saunabetrieb durch die strikte Einhaltung der gesetzlichen Brandschutzverordnung sowie Kontrollen durch fachkundiges Personal sicher. „Trotzdem: Auch die Gäste stehen im Sinne ihrer eigenen Sicherheit in der Pflicht, unsere Mitarbeiter auf Auffälligkeiten aufmerksam zu machen.“ Hierauf würden auch entsprechende Infotafeln hinweisen.
Rappsodie-Betriebsleiter zur Sauna-Sicherheit: "Regelmäßige Personalrundgänge sind das A und O"
Bevor am Morgen die sieben Saunen angeschaltet werden, prüft das Frühschicht-Personal vom Sole- und Saunaparadies Rappsodie in Bad Rappenau erst einmal genau die Öfen – etwa, ob etwas auf den Steinen liegt oder Reste vom letzten Aufguss übrig sind. „Die Kontrollen durch die Mitarbeiter sind das A und O, vor, während und nach der Nutzung“, erklärt Betriebsleiter Timo Künzel. „Die Mitarbeiter machen regelmäßig am Tag Rundgänge, bei denen sie in die Saunen schauen, ob möglicherweise ein Handtuch am Ofen abgelegt wurde, um es zu trocknen.“
So etwas komme leider durchaus vor, so Künzel, sei jedoch sehr gefährlich. 2008 sei das auch die Ursache für den Ausbruch eines Brandes in einer der freistehenden Saunen gewesen. Glücklicherweise habe man das Feuer damals rechtzeitig bemerkt und schnell löschen können.
Neben den Rundgängen würden im Rappsodie zusätzlich mehrere Techniker die Bereiche überprüfen. „Sie arbeiten täglich eine Checkliste ab. Sind beispielsweise Steine kaputt, werden diese ausgetauscht.“ In zweiwöchigem Turnus würden zudem die Brennstäbe gewechselt und komplett neue Steine auf die Öfen gelegt, nachdem diese zuvor mit einem Hochdruckreiniger durchgepustet wurden.



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