Brand im Öhringer Rendelbad: Erste Einschätzungen zu Ursache, Schadenshöhe und Dauer der Schließung
Große Teile des Sauna-Bereichs im Öhringer Hallenbad sind am Dienstag Raub der Flammen geworden. Ein Mitarbeiter wurde verletzt. Der Schaden bewegt sich laut Oberbürgermeister Thilo Michler in Millionenhöhe.

Die Rauchsäule steht hoch am Himmel, ein Rettungshubschrauber kreist über der Stadt, Martinshörner ertönen: Es brennt im Öhringer Rendelbad. Um kurz vor 11 Uhr alarmieren Besucher per Notruf die Feuerwehr, weil sie Rauch im Sauna-Bereich bemerkt haben. Als der Brand in der dortigen sogenannten Panorama-Sauna ausbricht, befinden sich knapp 100 Menschen in dem Schwimmbad. Es sind auch Kinder und Jugendliche darunter.
Es gelingt ihnen, das Gebäude aus eigener Kraft zu verlassen. "Als die ersten unserer Leute eintrafen, waren schon alle Personen aus dem Gefahrenbereich", berichtet Kreisbrandmeister Torsten Rönisch vor Ort. Das Bad liegt direkt neben der Öhringer Feuerwache.
Eine erwachsene Person - bei dem Mann handelt es sich um einen Mitarbeiter des Betriebes - wird durch das Einatmen von Rauchgas leicht verletzt und per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Der Saunabereich des Bads brennt nahezu völlig aus. Etwa 40 Menschen werden evakuiert und später mit einem eigens eingerichteten Shuttleverkehr ins Mehrgenerationenhaus der evangelischen Kirchengemeinde gebracht, wo sie nochmals ärztlich untersucht werden sollen.
Brand im Öhringer Rendelbad führt zu Großeinsatz von Feuerwehr und Co.
80 Feuerwehrleute, ein Dutzend Polizisten, zwei Notärzte sowie 20 Mann des Sanitätsdienstes sind im Einsatz. Neben der Öhringer Feuerwehr rücken auch die Brandbekämpfer aus Künzelsau und Bretzfeld mit insgesamt 15 Fahrzeugen an. "Durch die Nähe der Öhringer Wache waren die Kollegen glücklicherweise schnell da. Das Feuer sah am Anfang ziemlich kritisch aus", so Bernd Faska, Ehrenkommandant der Öhringer Wehr. Es sei den Männern – teils von der Drehleiter, teils im Gebäude unter Atemschutz – jedoch dann gelungen, die Flammen innerhalb einer Stunde zu löschen.
Bezüglich der Ursache des Feuers wollen er sowie der Kreisbrandmeister nicht öffentlich spekulieren. Gleiches gelte für die Höhe des Schadens. Aber am Ort des Geschehens wird schnell klar: Jener wird beträchtlich sein. "Womöglich im siebenstelligen Bereich", sagt Öhringens Oberbürgermeister Thilo Michler im Gespräch mit unserer Redaktion. "Zum Glück ist nichts noch Schlimmeres passiert."
Vermutung über Brandursache: War es ein technischer Defekt?
Man gehe – das ist dem ersten Mann der Stadt zu entlocken – von einem technischen Defekt aus. Alles Weitere müssen nun die Brandermittler der Heilbronner Kriminalpolizei sowie der Versicherung klären. "Drei Saunen und der Ruhebereich sind direkt betroffen", so Michler. Klar ist: Jener Bereich wird mit Sicherheit länger nicht mehr in Betrieb genommen werden können.
Und der Rest des Hallenbads? Auch hier werden die Türen für mindestens zwei Wochen geschlossen bleiben müssen. Denn es ist aktuell noch unklar, inwieweit die dortige Elektrik Schaden durch Hitze und Rauch genommen hat. "Die Stromkreisläufe müssen überprüft werden. Experten sind schon im Anmarsch", heißt es am Ort des Geschehens. Damit bleibt das städtische Schwimmbad, dessen zwischenzeitliche Schließung im Zuge der Energiekrise im Herbst 2022 Schlagzeilen gemacht hatte, bis auf Weiteres erneut zu.
Der jetzige Brand ist indes nicht der erste im Öhringer Bad: Bereits in den 90er-Jahren musste dort die Wehr anrücken. Die Ursache damals: Feuer unter einem Wasserboiler.