Auch kleine Schritte können in puncto Umweltbewusstsein viel bewirken
Wer nachhaltiger leben möchte, muss nicht sein ganzes Leben umkrempeln: Hier ein paar Tipps, wie der Alltag umweltfreundlicher gestaltet werden kann.

Lea Davies und ihr Mann Paul führen ein Leben auf Rädern: In einem umgebauten Transporter reisen die beiden seit zwei Jahren durch Europa. Aktuell befindet sich das Ehepaar im Nord-Westen Spaniens, in einem 40-Seelen-Dorf. "Wir haben die Natur quasi vor der Haustüre", schwärmt die 33-Jährige. Das Ehepaar versucht daher so gut es geht, nachhaltig zu leben. "Wir schätzen die Natur und unsere Erde sehr. Da unser Leben im Van sehr beschränkt ist, verbringen wir die meiste Zeit draußen. Daher ist unser Ansporn groß, nicht verschwenderisch zu sein", sagt die gebürtige Heilbronnerin.
Das fängt schon beim Einkaufen an: "Wir schauen, dass wir kein Gemüse oder Obst in Tüten kaufen, sondern eine eigene Tasche mitbringen. Und wenn wir Lust auf Gurke haben, aber es keine ohne eine Plastikverpackung gibt, dann gibt es halt keine", sagt Lea Davies und lacht. Wenn sie zu viel Gemüse übrig haben, konservieren sie es für den Winter. Hafermilch oder Hummus machen sie in der Regel selber.
"Je mehr man bewusster lebt, desto mehr stößt man auf neue Ideen", resümiert die 33-Jährige. "Es gibt viele Kniffe, die man im Alltag integrieren kann."
Auf To-go-Produkte verzichten
So sieht das auch Beate Fischer, Amtsleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Heilbronn. "Gemeinsam kann man viel erreichen. Auch kleine Schritte bewirken in der Summe viel."
Die 54-Jährige rät beispielsweise auf To-go-Produkte zu verzichten und bei Picknick und Co. sein eigenes Geschirr oder Besteck mitzunehmen. Ein weiterer Tipp: "Ich sage immer, Mehrweg vor Einweg. Eine Glasflasche kann bis zu 50 Mal aufgefüllt werden." Beim Einkaufen kann laut Fischer durch kleine Schritte viel erreicht werden. So rät die Amtsleiterin beispielsweise dazu, keine größeren Packungen zu kaufen, nur weil diese im Angebot sein sollten. "Sonst landet wieder viel im Müll."
Wenig Aufwand, große Wirkung
Auch einen Korb oder Stoffbeutel mitzunehmen, sei mit wenig Aufwand verbunden. Wenn die Waschmaschine oder ein anderes Haushaltsgerät kaputt sein sollte, rät Beate Fischer dazu, es nicht gleich durch ein neues zu ersetzen, sondern es reparieren zu lassen. Tauschbörsen sieht die Amtsleiterin zudem als guten Anlaufpunkt, wenn man etwas Neues braucht.
Um ein gewisses Umdenken und Umweltbewusstsein in Familien zu tragen, setzt der Abfallwirtschaftsbetrieb des Heilbronner Landkreises auf Kurse in Volkshochschulen sowie auf Schul- und Kitabesuche. Lange waren diese wegen der Pandemie nicht möglich. Auch die Müllberge waren größer, weil die Menschen viel zu Hause waren, erinnert sich Beate Fischer. "Das hat uns zurückgeworfen. Aber wir versuchen, dem entgegenzuwirken."