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Radweg durch die Binswanger Straße steht auf der Kippe

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Aufgrund der politischen Lage nach dem Bürgerentscheid wandelt sich das Stimmungsbild im Gemeinderat. Die Mehrheit ist mittlerweile gegen das umstrittene Projekt, auch weil Parkplätze wegfallen sollen. 

An der Binswanger Straße, hier die Ecke Saarstraße in Neckarsulm, sollte ein neuer Radweg entstehen.
An der Binswanger Straße, hier die Ecke Saarstraße in Neckarsulm, sollte ein neuer Radweg entstehen.  Foto: Seidel, Ralf

Der erfolgreiche Bürgerentscheid gegen die Umgestaltung des Schlossplatzes zieht weitere Folgen nach sich: Die „politische Stimmung“ im Gemeinderat ist gekippt, so dass ein weiteres umstrittenes Projekt nun nicht weiter verfolgt werden soll: Die Zubringer-Route zum Radschnellweg durch die Binswanger Straße wird gecancelt. 

Die Unterführung Neckarstraße ist derzeit im Bau, und durch die Binswanger Straße sollten die Radler vom Weinsberger Tal zum neuen Landesradschnellweg RS3 am Neckar von Bad Wimpfen nach Heilbronn geleitet werden. Eine knappe Million Euro war zunächst für den neuen Zubringer kalkuliert worden. Nach Überarbeitung der Planung haben sich die Baukosten auf 400.000 Euro reduziert. Allerdings hätte sich der städtische Eigenanteil auf 200.000 Euro erhöht, weil Bundeszuschüsse an einen Baubeginn noch im Jahr 2025 gebunden waren.  

Radler fahren bequemer entlang der Sulm und durch den Stadtpark ins Zentrum

Entlang der Binswanger Straße sollten die Radfahrer künftig stadteinwärts zwischen der Brücke B27 und der Saarstraße auf einem geschützten Radfahrstreifen fahren können. Die Friedrichstraße sollte zur Fahrradstraße werden, was bedeutet, dass Radfahrer gegenüber Autofahrern bevorrechtigt sind. Umstritten war das Projekt zum einen wegen der Wegeführung, weil die Radler bequemer entlang der Sulm und durch den Stadtpark ins Zentrum und zum Neckar fahren. Zur Binswanger Straße hoch muss eine Steigung erklommen werden. 

Zum anderen kritisierten Stadträte, dass 22 Parkplätze wegfallen sollten und wohl auch zwei Bäume gefällt werden müssten. Vielleicht, weil man einen erneuten Bürgerentscheid befürchtet, hat die Stadtverwaltung das Projekt zur Diskussion gestellt. Ein Stimmungsbild, das Oberbürgermeister Steffen Hertwig eingeholt hat, hat laut Vorlage für die Gemeinderatsitzung am kommenden Donnerstag ergeben, dass nur noch acht Räte am Radweg festhalten wollen und 13 dagegen sind. „Das Stimmungsbild des Gemeinderats, die Maßnahme nicht weiter zu verfolgen, ist nachvollziehbar vor dem Hintergrund der lokalen Akzeptanz.“

Bestehender Geh- und Radweg entspricht nicht mehr den Vorgaben

Trotzdem, betont Tanja Blattmann vom Tiefbauamt, müsse man etwas tun. „Der bestehende Geh- und Radweg entspricht nicht mehr den Vorgaben.“ Es gebe auch „keine gleichwertige Alternative, die eine sichere und direkte Radverbindung ohne erhebliche Umwege gewährleistet“. Daher will man im Neckarsulmer Rathaus die „Chancen für eine zukünftige Umsetzung bei verbesserten Rahmenbedingungen“ im Blick behalten.

Noch nicht beschlossen ist auch, ob und wie nach dem Neubau der Unterführung Neckarstraße der gesamte Grünbereich Karlsplatz zwischen Welcome-Hotel und Deutschordensschloss neu gestaltet werden soll. Dies war nicht Gegenstand des Bürgerentscheides.  

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