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Elektronische Chips und Co.
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Mülltonnen im Raum Heilbronn werden getauscht: Haushalte erhalten Bescheide

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Ab 2026 gibt es einige Änderungen bei der Müllabfuhr in Stadt und Landkreis Heilbronn. Die ersten Bescheide zum notwendigen Tonnentausch werden aktuell verschickt.


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Dieser Tage erhalten Grundstückseigentümer, Hausverwaltungen und Betriebsinhaber ein Schreiben des Abfallwirtschaftsbetriebs Landkreis Heilbronn. Darin geht es um die Umstellung des Sammelsystems für Rest- und Bioabfall sowie Verpackungen ab dem Jahr 2026. 

Auch bei der Stadt Heilbronn gibt es Änderungen. Sowohl in Stadt als auch im Landkreis werden Rest- und Bioabfallbehälter mit integrierten Chips eingeführt. Mit diesem elektronischen Identifikationsystem wird jede Tonne bei der Leerung über einen Transponder erfasst. 

Rest- und Biomüll: Statt pauschal wird in Heilbronn künftig jede Leerung abgerechnet

Das Fahrzeug liest die Codenummer des Chips aus, die Leerung wird mit Datum und Uhrzeit im Bordcomputer des Entsorgungsfahrzeugs festgehalten. Der Vorteil ist der Wegfall der Gebührenmarke oder Banderole. Das ist vergleichbar mit einem Handytarif: Statt „prepaid“ wird künftig minutengenau abgerechnet – sprich: für jede Leerung.

Neu ist nun, dass der Landkreis Rest- und Bioabfallbehälter zur Verfügung stellt. Diese werden „kostenfrei verteilt und bleiben im Eigentum der Abfall­wirtschaft Landkreis Heilbronn“, wie das Landratsamt mitteilt. Bisher musste die Tonne selbst gekauft werden, es gibt sogar eine Tauschbörse für gebrauchte Tonnen. 

Müllabfuhr im Kreis Heilbronn: Schluss mit Tonnen-Diebstahl und -Chaos dank Chip 

Problematisch war in der Vergangenheit der „Tonnenklau“: Die mit Gebührenmarke versehene Tonne konnte gelegentlich schon mal verschwinden. Damit soll nun Schluss sein. Durch den Chip kann jede Tonne einem Grundstück oder Betrieb zugeordnet werden. Die 50-Liter-Restabfallsäcke sowie die 60-Liter-Gartenabfallsäcke wird es zusätzlich aber weiterhin geben.

Auch im Landkreis wird zum nächsten Jahr die gelbe Tonne eingeführt.
Auch im Landkreis wird zum nächsten Jahr die gelbe Tonne eingeführt.  Foto: Berger\, Mario

In der Stadt werden die Behälter jetzt schon vom Entsorgungsbetrieb gestellt, müssen nun aber auch mit Transpondern versehen werden. Ziel des Tauschs ist auch, über die gemeinschaftliche Nutzung zum Beispiel in Wohnanlagen ein „Behälter-Chaos“ zu vermeiden. 

Und es geht natürlich vor allem um die sinnvolle Nutzung der Tonnen. Da die Gebührenhöhe sich an der Anzahl der Leerungen orientiert, sollen Fehlwürfe beim Restmüll reduziert werden. Hier ist vor allem Bauschutt ein Problem, erklärt Martin Borgmeyer von den Entsorgungsbetrieben der Stadt Heilbronn. Falsch befüllte und auch übervolle Tonnen werden nicht geleert

Neues Gebührensystem im Kreis Heilbronn: Sorgen vor Mehrkosten

Manche Bürger machen sich nun Sorgen, ab dem kommenden Jahr mehr bezahlen zu müssen. Zwölf Leerungen des Restmüllbehälters sind in Stadt und Kreis künftig in der Jahresgebühr enthalten. Weitere Leerungen der Restmülltonne werden individuell abgerechnet. 

Die Biotonne darf alle zwei Wochen rausgestellt werden, in der Stadt wird von Juni bis Oktober wöchentlich abgeholt, im Kreis von Mitte Juni bis Mitte August. Die maximal 36 Leerungen sind in der nach Behältergröße gestaffelten Jahresgebühr enthalten, eine individuelle Abrechnung erfolgt hier nicht.

Bio ist günstiger als Restmüll – Fehlwürfe in der Stadt Heilbronn

Insgesamt gesehen ist die Biotonne damit günstiger als der Restmüll. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, Bioabfall statt im Restmüll in der braunen Tonne zu entsorgen. Allerdings wird diese engmaschig kontrolliert, betont Borgmeyer. „Rund drei Prozent oder 4419 Behälter mussten 2024 wegen Fehlwürfen wie Restmüll oder Verpackungen ungeleert stehen bleiben.“

Auch der Landkreis verfolgt das Ziel, „Fehlwürfe“ im Restmüll zu verringern. „Im Restmüll sind noch rund 30 Gewichtsprozent verwertbarer organischer Abfälle enthalten“, teilt Pressesprecherin Tamara Waidmann mit. Aus den Gartenabfällen und Essensresten entsteht Kompost, Plastik oder Metall habe hier nichts zu suchen.

Neu ist im Landkreis, dass ab 2026 mit der gelben Tonne ein „Holsystem“ für Verpackungen eingeführt wird. Bisher mussten Wertstoffe in den Recycling-Höfen abgegeben werden, oder landeten im Restmüll. Rund zehn Prozent machen hier Kunststoffe und Verbundverpackungen aus, was man reduzieren will. 

Behälterbestellung

Die neuen bechippten Rest- und Bioabfallbehälter können im Landkreis jetzt schon bestellt werden. Statt 40- und 80-Liter-Behälter gibt es künftig die Größen 60 und 120 Liter. Durch weniger Leerungen der größeren Behälter könne man aber die Gebühr vergleichsweise niedrig halten, so die Argumentation der Abfallwirtschaft des Landkreises. Auch die Gelbe Tonne kann jetzt bestellt werden, hier gibt es aber nur die Standardtonne mit 240 oder den Rollcontainer mit 1100 Litern. Hier empfiehlt die Abfallwirtschaft, die Tonne gemeinsam mit Nachbarn zu nutzen. Bei der blauen Tonne für Altpapier ändert sich nichts. fwi  

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