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Neues Müllsystem im Landkreis Heilbronn: Das ändert sich bei der Abfallentsorgung

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Der Countdown im Landkreis Heilbronn läuft: Ab Januar starten die Gelben Tonnen – mit neuem Sammel- und Abrechnungssystem. Tipps und Wissenswertes zum Systemwechsel.


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Der Countdown im Landkreis Heilbronn läuft: Ab Januar leert der Entsorger Prezero die neuen gelben Tonnen. Verpackungsmüll muss dann nicht mehr zum Recyclinghof gebracht werden. Verpackungen aus Aluminium, Kunststoff, Verbundstoffen oder Weißblech können direkt in die neuen Wertstoffbehälter.

Vom „Bringsystem“ zum „Holsystem“: So beschreiben die Fachleute den Systemwechsel im Landkreis Heilbronn. In der Stadt gibt es die gelben Tonnen schon seit über 20 Jahren. Warum zieht der Landkreis jetzt erst nach? Im Landkreis waren die Recyclinghöfe schon etabliert, daher sah man bisher wohl nicht die Notwendigkeit, ein haushaltsnahes Sammelsystem einzuführen. 

Entsorgung im Raum Heilbronn: Neue gelbe Tonne ist komplett kostenlos

Im Gegensatz zum Rest- und Biomüll ist die Abholung der Verpackungen komplett kostenlos. Die Dualen Systeme sind dazu verpflichtet. Bisher wurden für die Sammlung auf den Recyclinghöfen von den Dualen Systemen 1,5 Millionen Euro im Jahr gezahlt. Dies fällt mit der Einführung der LVP-Tonnen nun weg, auch die Container für Dosen werden gleich zum Jahresbeginn 2026 abgebaut. 

Damit aber keine Müllsünder auf die Idee kommen, Restmüll in der Verpackungstonne zu entsorgen, werden stichprobenartige Sichtkontrollen durchgeführt. „Ist eine Tonne offensichtlich falsch befüllt, bleibt sie stehen“, kündigt Anton Steckl, der für die Umstellung im Heilbronner Raum zuständige Projektleiter bei Prezero, vorsorglich an. 

Weniger Restmüll, dafür mehr recycelte Verpackungen: Im Landkreis Heilbronn erweitert sich das Müll-Quartett um die Gelbe Tonne.
Weniger Restmüll, dafür mehr recycelte Verpackungen: Im Landkreis Heilbronn erweitert sich das Müll-Quartett um die Gelbe Tonne.  Foto: Landratsamt Heilbronn

Entsorger Prezero empfiehlt: Verpackungen nicht stopfen oder ineinander stapeln

Der ab Januar im Landkreis nun auch für die neuen gelben Tonnen zuständige Entsorger empfiehlt, die Verpackungen lose in die Behälter zu füllen. „Das heißt am besten ohne Tüte.“ Damit der Platz in der Tonne ausreicht, sollten Tetrapacks platt gedrückt werden. Aber nicht stopfen oder ineinander stapeln: Das erschwert die Leerung und das spätere Sortieren. 

Ziel ist nämlich, eine höhere Recyclingquote zu erzielen. Auf den Wertstoffhöfen machten Verpackungen rund 20 Prozent der angelieferten Mengen aus, aber gerade im Landkreis Heilbronn ist noch Luft nach oben, weiß die Expertin Verena Müller. Zu viel Verpackungsmaterial landet noch in der schwarzen Restmülltonne. 

„Stoffgleiche Nichtverpackungen“ dürfen nicht in die Gelbe Tonne

Über 80.000 Behälter wurden in den vergangenen Wochen von den beiden Unternehmen an die Haushalte verteilt, 6500 wurden noch nachbestellt. „Die Behälter sind so stabil, dass sie nicht von futtersuchenden Tieren aufgerissen werden können und sie überzeugen auch in stürmischen Zeiten durch eine große Standfestigkeit“, verspricht Boris Ziegler von Prezero. 

Grundsätzlich dürfe die Gelbe Tonne ausschließlich für Verkaufsverpackungen aus Aluminium, Kunststoff, Verbundstoffen oder Weißblech genutzt werden. „Stoffgleiche Nichtverpackungen – etwa das Küchensieb aus Kunststoff, das Sandkastenförmchen aus Plastik, die Klobrille oder die Bratpfanne – gehören in die Restmülltonne“, erklärt Anton Steckl. 

Trennungsexperten lösen den Deckel vom Joghurtbecher

Trennungsexperten gibt es im Landkreis Heilbronn schon viele. Statt in sieben Fraktionen wie auf den Recyclinghöfen zu sortieren, reicht es aber, zum Beispiel den Aluminiumdeckel vom Plastik-Joghurtbecher zu lösen. „Das stellt unsere Sortieranlage vor unlösbare Probleme“, erklärt Anton Steckl, Leiter Kommunalvertrieb Prezero Service Süd. Ganz fein ist es auch, Pappverpackungen in die Papiertonne zu geben und die Folie in den LVP-Behälter. 

Batterien und Akkus verursachen häufig Brände in Sortieranlagen oder in Sammelfahrzeugen. Daher gehört nicht mal die „singende Weihnachtskarte“ in die gelbe Tonne. Das bringe Mitarbeiter und Einsatzkräfte in Lebensgefahr. Recyclinghöfe nehmen Batterien und Alt-Geräte daher an einer extra Empfangstheke an. 

Neues Jahr, neues Sammelsystem: Wann muss die Tonne raus?

Die Leerung der „Gelben Tonnen“ erfolgt ab Januar 2026 alle vier Wochen. Mit der Systemumstellung kommen nun weitere Behälter vor die Haustüre. Das schafft vor allem in Wohnanlagen Platzprobleme. Auch die Rest- und Biomüllbehälter wurden ausgewechselt, die alten Tonnen werden zum Teil erst im Lauf des Frühjahrs abgeholt. 

Wenn trotz aller Bemühungen eine Gelbe Tonne stehenbleibt, stehen die Servicenummern 0800 1889966 (Prezero) und 0800 1223255 (Remondis) für „schnellstmögliche Lösungen“ bereit.  

Alle wichtigen Informationen zum neuen System – wie Kontaktadressen, Termine und detaillierte Sortiertipps – gibt es unter www.prezero.de/landkreis-heilbronn sowie auf der Seite der Abfallwirtschaft des Landkreises Heilbronn unter www.aw-landkreis-heilbronn.de  Die genauen Leerungstermine aller Abfallbehälter für das kommende Jahr sind bereits ab Ende des Jahres in der Abfall-App des Landkreises Heilbronn oder online unter www.aw-landkreis-heilbronn.de/abfallkalender abrufbar. Zusätzlich bietet die Seite der Initiative „Mülltrennung wirkt“ unter www.muelltrennung-wirkt.de weitere nützliche Hinweise zum Thema.

Damit im Januar alles möglichst reibungslos anläuft, hat Prezero mit neuen Fahrzeugen und acht zusätzlichen Fahrern aufgestockt. „Die Mitarbeiter wurden bereits intensiv geschult“, verspricht Alexander Ludwig, Geschäftsführer von Prezero Süd. Auch Ersatzfahrzeuge werden bereitgehalten. 

Wann die Tonnen raus müssen, verrät der Abfallkalender, der digital im Netz und als App verfügbar ist. Wer es lieber analog möchte, kann sich im Kundencenter telefonisch unter der Rufnummer 07131 994398 erkundigen. „Grundsätzlich ist es ratsam, die Gefäße früh und vor allem gut sichtbar zur Abholung bereitzustellen“, betont Andreas Kofler, Betriebsleiter der Prezero Service Süd.

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