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Nach Rathaus-Ärger in Löwenstein: Bürgermeister Birk tritt zurück

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Eberhard Birk will das Amt des Bürgermeisters in Löwenstein nicht weiterführen. Dies hat der 58-Jährige gegenüber der Stimme exklusiv erklärt. Im Rathaus ist noch unklar, wie die weiteren rechtlichen Schritte sein werden.


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Löwensteins Bürgermeister Dr. Eberhard Birk tritt von seinem Amt zurück. „Ich habe den Gemeinderat der Stadt Löwenstein und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt darüber informiert, dass ich das Amt des Bürgermeisters nicht weiter ausführen werde“, schreibt der 58-Jährige in einer Mail, die er am Donnerstagmorgen exklusiv an die Redaktion der Stimme sendete.

Eberhard Birk steht seit Monaten wegen seiner als lasch empfundenen Amtsführung in der öffentlichen Kritik. Der Haushalt für das laufende Jahr ist überfällig; und zuletzt hatte sich Birk seit dem Ende der Sommerpause jeweils bei den Gemeinderatssitzungen entschuldigen lassen, was bei vielen Bürgern und den Gemeinderäten für erheblichen Unmut gesorgt hat.

Löwensteins Bürgermeister Dr. Eberhard Birk will sein Amt nicht weiterführen.
Löwensteins Bürgermeister Dr. Eberhard Birk will sein Amt nicht weiterführen.  Foto: Andreas Zwingmann

Löwensteins Bürgermeister Birk tritt zurück: Seit eineinhalb Jahren im Amt

Bereits im September hatten die drei Stellvertreter des Bürgermeisters einen aufsehenerregenden Schritt unternommen und sich öffentlich über Birks Amtsführung beschwert und obendrein befürchtet, dass der Stadt dadurch Schaden entstehen könnte. Ein fehlender Haushaltsplan, Personalwechsel in der Verwaltung, eine schleppende Beteiligung an regionalen Projekten wie Wärmeplanung oder Kläranlagenbau nannten die Stellvertreter exemplarisch als Themen, die in Löwenstein im Argen liegen.

Birk ist seit eineinhalb Jahren im Amt. Im Januar 2024 war er in Löwenstein zum Nachfolger von Klaus Schifferer gewählt worden. Im April 2024 wurde Birk dann als hauptamtlichen Bürgermeister verpflichtet. Anfang dieses Jahres hatte er bereits eine mehrwöchige Fehlzeit im Rathaus. Birk war damals wegen einer Grippe und eines Erschöpfungszustands mit Burnout-Symptom ausgefallen. 

Zur Person

Dr. Eberhard Birk wurde im Januar 2024 als Nachfolger von Klaus Schifferer gewählt. Birk ist Politikwissenschaftler und Historiker. Er arbeitete vor Amtsantritt als Dozent für Militärgeschichte und Politische Bildung an der Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Sein Vater Ernst war von 1966 bis 1992 Bürgermeister von Löwenstein.

Birk unterrichtet die Rathausmitarbeiter in einer Versammlung

Im Rathaus wurde Birks Entscheidung am frühen Donnerstagmorgen bekannt. Birk habe die städtischen Mitarbeiter in den Ratssaal gebeten und ihnen dort persönlich seinen Entschluss mitgeteilt, berichtet Harald Koppenhöfer, der erster Stellvertreter von Bürgermeister Birk ist und bei der informellen Versammlung zugegen war. Koppenhöfer vertritt Birk im Rathaus aktuell seit Anfang der Woche wieder, weil dieser wieder krankgeschrieben sei.

Nach seiner kurzen Rede im Rathaus wollte Birk noch in die städtischen Einrichtungen wie etwa Kindertagesstätten gehen, um sich auch dort den städtischen Mitarbeitern zu erklären, heißt es. In den nächsten Tagen werde er nicht erreichbar sein, weil er sich in ärztliche Behandlung begebe, sagte Birk in einem kurzen Telefonat gegenüber der Stimme. In seiner per Mail bekanntgegebenen kurzen Erklärung, das Bürgermeisteramt nicht weiterzuführen, schreibt Birk: „Weitere Schritte sind aktuell in Klärung. Mir ist es wichtig dies der Öffentlichkeit mitzuteilen.“ Abschließend bittet er darum, von Rückfragen abzusehen.

Im Januar 2024 ist Dr. Eberhard Birk zum Bürgermeister in Löwenstein gewählt worden.
Im Januar 2024 ist Dr. Eberhard Birk zum Bürgermeister in Löwenstein gewählt worden.  Foto: Kunz, Christiana

Löwenstein ohne Bürgermeister: Wie es im Rathaus jetzt weitergeht

Im Rathaus werde aktuell geklärt, welche Schritte nunmehr folgen, sagt Koppenhöfer auf Anfrage. Er führe nun als Stellvertreter die Amtsgeschäfte offiziell nach außen, dies aber wegen des Umstands, dass Birk im Krankenstand sei. Die Leiterin des Hauptamtes, Antje Spöri, wiederum vertritt Birk in der Innenwirkung: „Ich bin jetzt die stellvertretende Leitung der Stadtverwaltung“, sagte Spöri auf Anfrage. Sie verwies darauf, dass man im engen Austausch mit dem Landratsamt Heilbronn sei, um das weitere Vorgehen zu klären.

Ein Sprecher des Landratsamts Heilbronn bestätigte auf Anfrage, dass man vom Rücktrittsgesuch des Löwensteiner Bürgermeisters Kenntnis habe. Bereits vergangene Woche habe Birk seine Entscheidung dem Landratsamt mitgeteilt, das die für Bürgermeister zuständige Rechtsaufsichtsbehörde sei. Die Begründung für seinen angekündigten Schritt habe Birk aber noch nicht vorgelegt. „Dies steht noch aus,  danach braucht es die Prüfung und Zustimmung durch das Landratsamt“, erklärte dessen Sprecher.

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